(ots) - Weniger Spenden, mangelnde Unterstützung durch die
Kommunen, aber immer mehr Tiere, die versorgt werden müssen - kurzum:
Die Kassen der Tierheime in der Bundesrepublik sind klamm. Inzwischen
droht jedem zweiten der insgesamt 500 Einrichtungen, die dem
Tierschutzbund angeschlossen sind, die Insolvenz. Bei über 11000
Städten und Gemeinden wäre die Schließung hunderter Heime fatal. Kaum
auszudenken, welcher Domino-Effekt ausgelöst würde. Bei der aktuellen
Belastung bräche das System vollends auseinander. Und die Tiere? Tore
auf, Freiheit? Mitnichten. Die Tore blieben zu, die Kommunen auf
Kosten sitzen, auf enormen Kosten. Den Unterhalt für die Heimtiere
müssten sie wohl zu großen Teilen selbst tragen. Daher sind Städte
und Gemeinden gut beraten, die seit Jahren verschmähten Hilferufe der
Tierschützer anzunehmen und sich auf eine angemessene
Kostenbeteiligung zu verständigen. Finanziell würde sie das definitiv
billiger zu stehen kommen. Doch da man in den Rathäusern schon seit
Jahrzehnten nicht zu dieser Einsicht gelangt ist, bleibt nur eins:
Der Bund muss den Komplex des Tierschutzes überholen, einen
Finanzrahmen mit regionalspezifischen Spielräumen schaffen und den
Tierschutz in seinen Grundfesten modifizieren; etwa die Haltung von
Reptilien regulieren. Aber auch die Gesellschaft muss sich fragen, ob
sie mit dem Spiegelbild einer rücksichtslosen Gemeinschaft, die Tiere
- der Unterhaltung wegen - wie Sachen behandelt, konform geht.
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