(ots) - Wollte man Donald Trumps Rhetorik etwas
Positives abgewinnen, könnte man von verteilten Rollen in seiner
Regierung sprechen. Der Präsident gibt den "Bad Cop", den bösen
Polizisten, während seine Kabinettsmitglieder die "Good Cops", die
guten Beamten, spielen.
Trump dröhnt, dass er verbal noch zulegen könne, sollte sein Satz
über Feuer und Wut nicht hart genug gewesen sein. Sein Pentagonchef
James Mattis betont unterdessen, dass man auf diplomatischem Gelände
bleiben wolle.
Selbst wenn es ein Rollenspiel sein sollte, es ändert nichts
daran, wie gefährlich Trumps Einwürfe sind. Dass die Diktatoren
Nordkoreas andere reizen, ist nichts Neues. Vom Präsidenten der USA,
des militärisch stärksten Landes der Welt, darf man erwarten, kühlen
Kopf zu bewahren. Um Pjöngjang abzuschrecken, bedarf es nicht eines
Vokabulars, das an eine Wrestling-Arena denken lässt.
Zu den ungeschriebenen Gesetzen des Weißen Hauses gehört es, in
solchen Situationen zu erklären, dass alle Optionen auf dem Tisch
liegen. Trump aber will mit markigen Worten die Schlagzeile des Tages
bestimmen. Bisweilen hat es den Anschein, als säße er bei Breitbart
News, der rechtspopulistischen Online-Plattform, am
Kommentatorenschreibtisch. Nicht am Schreibtisch eines
Commander-in-Chief.
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