(ots) -
- Mobile Payment noch kaum verbreitet, aber mit Potenzial
- Unwissenheit über neue Bezahlverfahren
Für knapp zwei Drittel der Deutschen sind mobile Bezahllösungen
noch keine Alternative. Ein Fünftel ist zwar grundsätzlich offen
dafür, zögert aber noch - vor allem aus Mangel an Informationen. Ein
anderer Grund für die Zurückhaltung beim Mobile Payment liegt in der
tiefen Verbundenheit der Deutschen mit dem Bargeld. Nur 16 Prozent
würden sich freuen, wenn es in der Zukunft keine Scheine und Münzen
mehr gäbe. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Postbank Studie
"Der digitale Deutsche und das Geld".
69 Prozent der Deutschen wären zwar grundsätzlich bereit, auf
klassische Zahlungsmethoden zu verzichten. Aber erst 14 Prozent
nutzen Mobile Payment, bei den jüngeren Deutschen sind es 20 Prozent.
Bei einem weiteren Fünftel (22 Prozent) aller Bundesbürger ist die
Bereitschaft vorhanden, die neuen Verfahren zu testen: Sie haben vor,
zukünftig diese Technik für sich einzusetzen. Gebremst fühlen sie
sich vor allem von dem Gefühl, noch zu wenig darüber zu wissen. Von
den verschiedenen mobilen Zahlungsmöglichkeiten kommt am ehesten die
Bezahlung per Smartphone-App oder über eine Mobile-Banking-App in
Frage.
Deutsche lassen Bargeld nicht los
Die Zurückhaltung der Deutschen beim mobilen Bezahlen hängt auch
mit der verbreiteten Vorliebe für Bargeld zusammen. 84 Prozent wollen
nicht auf Scheine und Münzen in der Tasche verzichten müssen. Nur 16
Prozent würden eine Bargeld-Abschaffung begrüßen. Selbst die jüngeren
Deutschen können sich mit einem Leben ohne Bargeld nur schwer
anfreunden: Bei den unter 35-Jährigen sind es 27 Prozent.
Größter Haken in einer Welt ohne Scheine und Münzen aus Sicht der
Bargeld-Fans: die Abhängigkeit von Technik. Zudem steige die Gefahr,
Opfer von Cyberkriminalität zu werden oder ältere Menschen, die mit
der Technik nicht zurechtkommen, auszugrenzen. Außerdem sind die
Bargeld-Anhänger besorgt, dass ohne echtes Geld in der Tasche die
Wertschätzung dafür verloren gehen und die Kontrolle über die
Ausgaben entgleiten könnte. Die Bargeld-Gegner führen ihrerseits vor
allem die Vorzüge mobiler Bezahlverfahren an: Keine Münzen und
Scheine mitnehmen zu müssen, sei komfortabler und flexibler, auch bei
kleinen Beträgen. Sie sehen Bares mehrheitlich als Risikofaktor: Ohne
Bargeld weniger Raubüberfälle, Diebstähle, Geldwäsche und
Schwarzarbeit.
"Der Markt für mobiles Bezahlen ist noch recht jung, und die
Nachfrage nach schnellen und zugleich sicheren Digitallösungen steigt
permanent", sagt Thomas Mangel, Chief Digital Officer der Postbank.
"Wenn es immer mehr Angebote gibt, werden sich auch immer mehr
Menschen von den Vorzügen der mobilen Bezahlangebote überzeugen
können und sie für sich entdecken. Wer einmal auf den Geschmack
gekommen ist, wird diese smarten und bequemen Lösungen regelmäßiger
nutzen wollen."
Digitalisierung verändert Bezug zum Geld
Trotz einiger Skepsis entfaltet die digitale Technik bereits ihre
Wirkung: Knapp ein Drittel der Deutschen gibt an, ihr persönlicher
Bezug zum Geld habe sich durch die neuen Angebote verändert. So
würden sie beispielsweise mehr Geld ausgeben, weil Einkaufen und
Bezahlen immer bequemer werden. Andere bemerken, dass sie einen
besseren Überblick über ihre Ein- und Ausgaben haben. Eine weitere
Veränderung: Drei von zehn Deutschen, die ihren Bezug zum Geld im
digitalen Wandel begriffen sehen, geben an, kaum mehr Bargeld dabei
zu haben. Zwei von zehn bezahlen wo immer möglich bargeldlos.
Andererseits entscheiden sich knapp 60 Prozent der Deutschen
mitunter ganz bewusst gegen die neue Technik-Welt und verzichten auf
digitale Angebote. Am häufigsten genanntes Beispiel: Statt im
Geschäft bargeldlos zu bezahlen, greifen die Deutschen lieber zur
beliebten Geldbörse.
Hintergrundinformationen zur Postbank Studie "Der digitale
Deutsche 2017"
Für die Postbank Digitalstudie "Der digitale Deutsche 2017" wurden
im Zeitraum April bis Mai diesen Jahres 3.967 Deutsche befragt. Die
Postbank untersucht mit der Studie zum dritten Mal in Folge, wie sich
die Bedürfnisse und das Verhalten der Bundesbürger durch die
Digitalisierung verändern - und was dies für die Bank der Zukunft
bedeutet.
Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte
eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland
(Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde
der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die
Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen
lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.
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Postbank
Tim Rehkopf
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