(ots) - Hartmut Hopp soll Haftstrafe in Deutschland
verbüßen
Der in Chile wegen Kindesmissbrauch in der sogenannten "Colonia
Dignidad" verurteilte deutsche Arzt Hartmut Hopp soll nach einer
Entscheidung des Landgerichts Krefeld die Haftstrafe in einem
deutschen Gefängnis verbüßen. Dazu erklärt der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
"Die heutige Entscheidung des Landgerichts ist ein wichtiges
Signal für mehr Gerechtigkeit nach Jahren des Leugnens und der
Verharmlosung durch die Täter. Es ist schon lange an der Zeit, dass
ein Haupttäter wie Hartmut Hopp nicht länger auf freiem Fuß in
Deutschland bleibt. Hopp wurde 2013 in Chile wegen Vergewaltigung von
vier Minderjährigen unter zwölf Jahren und sexuellen Missbrauchs von
16 Minderjährigen zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und einem Tag
verurteilt. Für die Opfer ist das heute ein wichtiger Schritt, der
zeigt, dass sich letztlich kein Täter sicher fühlen kann. Es ist
zugleich der Beleg, dass die Zusammenarbeit der Justizorgane in Chile
und Deutschland inzwischen besser funktioniert.
Gleichzeitig darf man nicht übersehen, dass es weitere Täter gibt,
die noch unbehelligt leben und die Opfer weitgehend vergessen sind.
Aus gutem Grund hat der Deutsche Bundestag am 29. Juni 2017
einstimmig einen Antrag zum Themenkomplex "Colonia Dignidad"
verabschiedet. Den Opfern eine Stimme geben, konkrete Unterstützung
für sie leisten, Aufarbeitung der Verbrechen und eine bessere
Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung durch die Justizorgane in
Chile und Deutschland - das sind die wichtigsten Ziele dieses
fraktionsübergreifenden Beschlusses.
Es ist ein starkes politisches Signal, dass aus dem Parlament -
und zwar fraktionsübergreifend und versehen mit einer Frist bis zum
30. Juni 2018 - konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung
eingefordert werden. Im Parlament werden wir nicht ruhen, bis es
konkrete Ergebnisse gibt."
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