PresseKat - WDR-Dokumentationüber die 70er: "1971 - das Jahr der Skandale"

WDR-Dokumentationüber die 70er: "1971 - das Jahr der Skandale"

ID: 1520467

(ots) -
Betrug in der Bundesliga, Proteste für ein Recht auf Abtreibung,
Giftmüllfunde: 1971 war das Jahr der Skandale in NRW. Der WDR blickt
in der zweiten Folge der zehnteiligen Reihe über die 70er-Jahre (18.
August, 20.15-21.00 Uhr, WDR Fernsehen) auf die großen Aufreger des
Jahres. Erzählt wird der Film von WDR 2-Moderatorin Steffi Neu, die
1971 in Kleve geboren wurde.
Filmemacher Jobst Knigge geht nicht nur Sport- und Umweltskandalen
nach, sondern auch manchem, das als skandalös empfunden wurde, aber
einfach nur neu war: Die neue Straßenverkehrsordnung zum Beispiel.
Anderes erwies sich als nachhaltig gefährlich und war daher wirklich
skandalös - wie eine ganze Serie von Giftmüllfunden in NRW.
Abgesprochene Spielergebnisse in der Bundesliga
Noch im Winter sahen die Fußballfans in den Bundesligastadien des
Westens faire Spiele - dachten sie zumindest. Doch nach dem
Jahreswechsel 1971 platzte die Bombe: Spielergebnisse waren
abgesprochen und Fußballer hatten dafür Geld bekommen. Der
Bundesliga-Skandal mit immer weiteren Veröffentlichungen erschütterte
die Fußballwelt.
Auch darüber hinaus erschütterten Skandale das Land: Beispiel VFL
Gummersbach. Dem Verein gelang es mit Spieler Hansi Schmidt 1971 als
erste Mannschaft überhaupt, zum dritten Mal den Europapokal der
Pokalsieger zu erkämpfen. Dass Hansi Schmidt davor skandalträchtig
für den Rücktritt des Trainers gesorgt hatte, war schnell vergessen.
Im Film besucht Schmidt den Ort des großen Triumphs, die
Westfalenhalle in Dortmund, und blickt zurück auf eine große
Handballkarriere. Einen Tiefpunkt hingegen erlebte Fußball-Legende
Klaus Fischer: Der Jahrhundertstürmer wurde gleich zu Beginn seiner
Karriere bei seinem Verein Schalke 04 tief hinein in den
Bundesliga-Skandal gezogen und durfte, wie seine Kollegen, ein Jahr
lang nicht spielen.




Prominente Frauen bekennen sich zur Abtreibung
1971 ist das Jahr eines weiteren Skandals, den Alice Schwarzer
anführte. Prominente und nicht-prominente Frauen bekannten auf dem
Titelblatt des Stern: Wir haben abgetrieben! "Wenn man ungewollt
schwanger war und man wollte abtreiben, das hat man noch nicht mal
der eigenen Mutter oder der besten Freundin gesagt", erklärt Alice
Schwarzer in der WDR-Dokumentation und lobt die Kooperation der
Frauen: "Diese Frauen, die das mitgemacht haben, in der Stunde Null,
hatten einen ungeheuren Mut." Die Kölner Aktivistin Gisela Schneider
erzählt, wie sie damals für die Frauenrechte kämpfte und in der
Kölner Fußgängerzone Unterschriften für die Aktion gegen den § 218
sammelte.
Der zweite Teil der Reihe steht bereits am Vortag und dann ein Jahr
lang in der WDR-Mediathek: www.wdr.de/mediathek
Ein Film von Jobst Knigge
Redaktion: Barbara Schmitz
Produziert wurde die Filmreihe zu den 70ern von Broadview TV
Weitere Informationen unter www.dokuamfreitag.wdr.de



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Datum: 15.08.2017 - 10:53 Uhr
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