(ots) - Um auf die bedrohte Vielfalt in den
heimischen Meeren aufmerksam zu machen, hat der NABU heute in
Warnemünde eine zehntägige Segeltour gestartet. Unter dem Motto "NABU
macht Meer" segeln Meeresschutzexperten mit dem Zweimaster "Ryvar"
von Warnemünde bis Hamburg. "Vor unserer Haustür liegen zwei
außergewöhnliche, faszinierende Meere. Doch beide sind nicht gesund
und wir beobachten einen zunehmenden Konflikt zwischen den
Naturschutzverpflichtungen und Wirtschaftsinteressen. Es liegt in
unser aller Verantwortung, hier Lösungen zu finden. Dazu wollen wir
als NABU ein Zeichen setzen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller.
Entlang der Route gibt es verschiedene Presseaktionen,
Projektbesuche, Diskussionsveranstaltungen und sogar Kino auf dem
Großsegel. Mit an Bord sind Wissenschaftler, die Untersuchungen zu
den Themenbereichen Mikroplastik, Unterwasserschall und
Schiffsemissionen durchführen.
Nord- und Ostsee beherbergen eine vielen Menschen völlig
unbekannte Artenvielfalt. Hier leben Schweinswale und Robben,
Seepferdchen und Rochen, hier gibt es ausgedehnte Riffe und Wälder
aus Seegras. Doch diese Vielfalt ist bedroht. Nach aktueller Roter
Liste gelten ein Drittel der Arten und Lebensräume als gefährdet.
"Unsere Meere brauchen endlich ausreichend Schutz. Anfangen müssen
wir mit den bereits ausgewiesenen Schutzgebieten. Der NABU fordert,
dass mindestens 50 Prozent der Meeresschutzgebiete der Natur
vorbehalten sind und schädliche Aktivitäten wie Grundschleppnetze
oder Rohstoffabbau darin verboten werden", sagte Kim Detloff,
NABU-Meeresschutzexperte.
Auch in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns steigt die
Zahl an Konflikten, so beim Bau von Offshore-Windparks oder der
geplanten zweiten Trasse der Gaspipeline Nord Stream 2. "Das Projekt
ist für uns eine naturschutzfachliche wie energiepolitische
Sackgasse. Die 1200 Kilometer lange Trasse durch die halbe Ostsee
schneidet fünf deutsche Vogelschutz- und FFH-Gebiete. Die
Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will ökologische Kleinode
opfern und verkennt dabei die energiepolitische Bedarfslage", sagte
Stefan Schwill, NABU-Landesvorsitzender in Mecklenburg Vorpommern.
Für das Projekt Nord Stream 2 soll der Meeresboden aufgebaggert
werden, was große Mengen von Schad- und Nährstoffen freisetzen und
Seegraswiesen und Muschelbänke mit Sedimenten überdecken würde. Der
entstehende Lärm wird bedrohte Schweinswale und seltene Seevögel
vertreiben. Nord Stream 2 muss nach Meinung des NABU gestoppt werden.
Hintergrund
Der NABU hat in den letzten Jahren verschiedene
Meeresschutzprojekte ins Leben gerufen, die bei der Segeltour
vorgestellt werden. Beim "Fishing for Litter"-Projekt arbeitet der
NABU in 15 Häfen mit 150 Fischern zusammen, um Abfälle aus Nord- und
Ostsee zu bergen. Mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem
Deutschen Segler-Verband und dem Deutschen Kanu-Verband hat der NABU
das Internetportal www.gewässerretter.de gestartet. Hier können
Müllfunde gemeldet und Reinigungsaktionen organisiert werden. Darüber
hinaus engagiert sich der NABU in Forschungsprojekten zu
umweltschonenden Fischereigeräten und tritt für einen
umweltverträglichen Ausbau der Offshore-Windkraft ein.
Eine Presse-Information mit allen Terminen und Orten zur
NABU-Segeltour "NABU macht Meer" vom 15. bis 25. August finden Sie
unter: www.nabumachtmeer.de
Kostenfreie Pressebilder unter:
www.NABU.de/pressebilder_nabumachtmeer
Für Rückfragen:
Dr. Kim Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz, mobil an Bord erreichbar
unter +49 (0)152.09202205
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, E-Mail: presse(at)NABU.de,
Telefon +49 (0)30.28 49 84-1510
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