(ots) - Peter Mertens, seit 1. Mai 2017 Vorstand für
Technische Entwicklung der Audi AG, hält den Dieselmotor in den
kommenden Jahren für unverzichtbar. "Ich stimme da nicht in den
Abgesang mit ein, der Diesel ist und bleibt sehr wichtig", sagte der
56-Jährige im Interview mit der "Heilbronner Stimme" (Mittwoch). "Wir
wollen 2025 - das sind immerhin noch acht Jahre - einen Anteil an
Elektrofahrzeugen von etwa einem Drittel am Gesamtabsatz haben. Da
sehen Sie die Relation: Die anderen zwei Drittel werden weiter
konventionell unterwegs sein."
Große Erwartungen hat Mertens an den e-tron - das erste
serienmäßige Elektroauto von Audi, das 2018 startet. "Wir haben den
Anspruch, mit jedem Auto Geld zu verdienen. Das ist beim e-tron nicht
anders", betonte der Audi-Vorstand. Künftig sollen die Kunden die
Wahl zwischen verschiedenen Leistungsstärken der Elektromotoren und
Kapazitäten der Batterien haben. "Wir werden in Zukunft skalierbare
Leistungs-, Batterie- und damit Reichweitenpakete anbieten. Letztlich
hängt viel vom Fahrprofil des Kunden ab. Dem einen reichen 300
Kilometer Reichweite, der andere benötigt 500 Kilometer oder mehr",
sagte Mertens. "Auch die Elektromobilität wird sich sehr individuell
darstellen." Auch die Brennstoffzellentechnik, die der Audi-Standort
Neckarsulm für den gesamten VW-Konzern entwickelt, sieht Mertens sehr
positiv: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft viel mehr
Brennstoffzellenautos auf der Straße sehen werden, die Technologie
bietet viele Vorteile. Aber auch da muss noch einiges bei den Kosten
und vor allem der Infrastruktur von Wasserstoff-Tankstellen
passieren."
Wenn er einen Wunsch frei hätte, würde der Audi-Vorstand die
Modellpalette am liebsten um einen elektrifizierten Sportwagen
erweitern. Gerüchte, wonach der in Heilbronn gebaute Sportwagen R8
keinen Nachfolger erhalten soll, dementierte Mertens: "Ich bin der
festen Ãœberzeugung, dass die Marke Audi in diesem Segment auch in
Zukunft vertreten sein muss."
Im Motorsport engagiert sich die Marke künftig mit einem Werksteam
in der Elektrorennserie Formel E. Auch die DTM soll trotz des
angekündigten Ausstiegs von Mercedes erst einmal Bestandteil des
Motorsportprogramms bleiben. "Man muss natürlich für die Zukunft
schauen, ob man weitere Marken für die DTM gewinnen kann. Und ob eine
Meisterschaft mit nur zwei Herstellern Sinn macht. Das bewerten wir
dann, wenn es soweit ist", so Mertens. "Fakt ist, dass
Tourenwagensport ein fester Bestandteil unseres Motorsport-Programms
ist."
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