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Für manche ist die Dortmunder Nordstadt ein Problemkiez: Das
Viertel zwischen dem Hafen und der ehemaligen Westfalenhütte hat
einen miserablen Ruf. Doch es gibt auch ein anderes Gesicht dieses
viel gescholtenen Stadtteils, geprägt von Studenten, Künstlern und
saniertem Wohnraum. Im Rahmen der ZDF-Reportage-Reihe "Mein Land,
Dein Land" geht es an den Samstagen, 19. und 26. August 2017, jeweils
um 17.35 Uhr, um "Ein Kiez, zwei Gesichter - Dortmund Nordstadt".
Widersprüchlicher als die Dortmunder Nordstadt kann ein Stadtteil
kaum sein: Einerseits Drogendealer, Kleinkriminelle, Prostituierte
und Tagelöhner aus Osteuropa, andererseits Cafés, in denen Hipster
Kohlrabi-Crème-Suppe mit Paprika-Petersilien-Pesto löffeln, und
Programmkinos, in denen Arthouse-Filme laufen. Vor zehn Jahren hatte
das ZDF in der dreiteiligen Reportage "Rap, Koran und Oma Bonke"
schon einmal über die Dortmunder Nordstadt berichtet. Ein Jahrzehnt
später schaut Autor Thomas Wedmann nach, ob und wie sich das Viertel
gewandelt hat. Er hat Menschen wiedergetroffen, die ihrem Kiez seit
damals die Treue halten. Und er hat Menschen kennen gelernt, die neu
in die Nordstadt gekommen sind, weil sie dort ein enormes Potenzial
sehen.
Vier Monate lang hat das Filmteam den Alltag in der Nordstadt
begleitet. Der Autor trifft Menschen wie Volkan Baran, der sich schon
vor zehn Jahren um die Vermittlung von Ausbildungsplätzen für
schwierige Jugendliche gekümmert hat, wie Annemarie Dahlmann, die
seit vier Jahrzehnten in der Nordstadt lebt und zusammen mit ihrem
Mann eine Traditionsbäckerei betreibt, oder wie Andreas Laube, der
seit 20 Jahren "Nordstädter" aus Überzeugung ist und inzwischen
zahlreiche Häuser sanieren ließ, mit denen er neue Mieter ins Viertel
holen will. Die zweiteilige Reportage zeigt aber genauso die anderen
Gesichter der Nordstadt: Ralf Wehrschmidt, der in einem Zelt an den
Bahngleisen wohnt und dessen letzte Hoffnung der Obdachlosenpfarrer
Daniel Schwarzmann ist. Und Marija Ivanova-Ferad und ihren Mann
Suleyman Ferad, die wegen der Eurokrise 2010 aus Bulgarien nach
Deutschland kamen und versuchen, sich mit einem Lebensmittelgeschäft
eine neue Existenz aufzubauen.
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