(ots) - "Gerne präsentiert sich die Europäische Union als
globaler Akteur bei der Förderung und Entwicklung der ärmsten
Gesellschaften der Welt. Die EU glaubt tatsächlich eine freundliche
Weltmacht zu sein", stellt Joseph Hackett in seinem jüngsten Beitrag
für das Ludwig von Mises Institut Deutschland auf www.misesde.org
fest. Die Tatsachen hingegen sprechen eine andere Sprache.
Die EU be- und verhindert die Entwicklung ärmerer Staaten und
Gesellschaften in vielfacher Weise. In erster Linie natürlich
dadurch, dass hochsubventionierte Agrarprodukte der EU lokale Märkte,
insbesondere in Afrika, überschwemmen. Die einheimischen
Agrarproduzenten können mit den dank Subventionen extrem billigen
Produkten nicht konkurrieren und werden vom Markt gedrängt. So
schöpfen diese Staaten trotz bester Produktionsbedingungen wie
beispielsweise fruchtbarer Böden oder guten Klimabedingungen ihre
Potentiale nicht aus. Zollvorschriften, die verarbeitete Produkte
sehr viel höher besteuern als unverarbeitete Rohwaren, tragen
ebenfalls dazu bei: Sie wirken als Barriere für veredelte Produkte,
schützen die Lebensmittelproduzenten in der EU und verhindern ein
Entstehen der verarbeitenden Industrie in Staaten wie beispielsweise
Ghana oder Äthiopien.
Aber auch indirekt schaden die EU und ihre Politik den armen
Staaten. Die extrem strengen Fischfangquoten in der gesamten EU
beispielsweise führen dazu, dass europäische Firmen vor den Küsten
Westafrikas auf Fischfang gehen. Dabei können sich die afrikanischen
Staaten weder effektiv gegen illegale Fischerei wehren noch gelingt
es ihnen - aus unterschiedlichen Gründen - mit der EU faire
Übereinkünfte aushandeln: Mauretanien beispielsweise gestattete den
EU-Staaten gegen eine Zahlung von 900 Millionen Euro für 25 Jahre
Fischfang in mauretanischen Gewässern. Die Folgen sind eine massive
Überfischung der Bestände, Verdrängung der lokalen Fischer und die
Unmöglichkeit eine eigene, effektive Fischfangindustrie aufzubauen.
Angesichts dieser Umstände konstatiert Hackett: "Das skrupellose
Vorgehen der EU im Handel mit Entwicklungsländern aufzugeben, wäre
ein bedeutender Fortschritt bei der Unterstützung dieser Länder.
Liberale sollten sich bewusst sein: die EU ist kein Freund ärmerer
Länder."
"Tatsächlich ist der EU-Binnenmarkt alles andere als ein freier
Markt und die Freihandelsabkommen der EU schaden dem freien Handel
häufig mehr als sie ihm nutzen", fügt Prof. Thorsten Polleit,
Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland an. "Dass der
Binnenmarkt in erster Linie ein Machtinstrument ist, zeigen einmal
mehr die aktuellen Brexit-Verhandlungen: Mit der Drohung, massive
Zugangsbeschränkungen zum EU-Binnenmarkt zu errichten, will man die
Briten gefügig machen - oder gegebenenfalls bestrafen."
Gerade die Segnungen des Freihandels sind ein starkes Argument für
kleine Staaten. Denn kleine und kleinste Staaten sind schon alleine
aufgrund ihrer Größe auf möglichst schrankenfreien Handel angewiesen:
Niemals können sie alle nachgefragten Güter selbst produzieren. Von
der sich daraus ergebenden Notwendigkeit zum freien Handeln
profitieren alle Bürger. Diesen und weitere Vorteile kleiner Staaten
werden namhafte Redner auf der diesjährigen Ludwig von Mises
Konferenz diskutieren. Die Konferenz findet unter dem Titel "Small is
beautiful - vom Vorteil kleiner politischer Einheiten" am Samstag,
21. Oktober 2017, im Hotel "Bayerischer Hof" in München statt. Eine
Anmeldung ist ab sofort unter www.misesde.org möglich.
Die EU hält arme Länder arm http://www.misesde.org/?p=16409
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Dagmar Metzger
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