(ots) - Das Symphonieorchester Shanghai wird
sich ab dem 17. August zu einer Europa-Tournee unter der Leitung
seines Dirigenten Long Yu aufmachen. Am 20. August werden sie auf dem
Lucerne Festival auftreten und werden damit das erste Orchester aus
China sein, das auf diesem prestigeträchtigen Musikfestival spielt.
Anschließend wird das Orchester seine Tour fortsetzen mit Auftritten
bei den Tiroler Festspielen Erl und dem Grafenegg Festival in
Österreich. Den Abschluss der Tournee wird ein Auftritt in der
Hamburger Elbphilharmonie, dem neuen Konzerthaus in Deutschland,
bilden. Unterstützt wird diese Konzertreise vom China National Arts
Fund.
Kenner der klassischen chinesischen Musik sehen die Tour als die
bislang hochkarätigste des chinesischen Orchesters.
Das Symphonieorchester Schanghai hat in den 1970er Jahren damit
begonnen, im Ausland aufzutreten, als es nur wenigen chinesischen
Ensembles vergönnt war, auf Tournee zu gehen. So tourten sie 1975
durch Australien und Neuseeland.
Seit der Einstellung von Long Yu als musikalischer Leiter im Jahr
2009 ist das Orchester durch die USA und Europa getourt, wobei die
Konzerte fester Bestandteil einiger Theaterspielpläne waren.
Im Rahmen der Shanghai Expo 2010 wurden die Konzerte des
Orchesters im Central Park in New York übertragen. 2015 spielte das
Symphonieorchester Schanghai bei den Gedenkfeierlichkeiten zum 70.
Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Plenarsaal der
Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Unter den chinesischen Orchestern ist das Shanghai Symphony
Orchestra in vielerlei Hinsicht ein Pionier.
Aus einer ganzen Reihe von Einladungen hat man sich schließlich
für die genannten vier Tournee-Orte in diesem Sommer entschieden,
nicht zuletzt, weil bisher kein einziges Orchester aus China an einem
dieser vier Orte aufgetreten ist. So ist es das erste Mal in der
80-jährigen Geschichte des Lucerne Festivals, dass ein chinesisches
Orchester eingeladen wurde. In diesem Jahr wird sich das Orchester
die Bühne des KKL-Konzertsaals mit Riccardo Chailly, Leiter des
Lucerne Festival Orchestra, Bernard Haitink, Leiter des Chamber
Orchestra of Europe, und Daniel Barenboim, der das West-Eastern Divan
Orchestra dirigiert, teilen.
Die Tournee ist das Ergebnis der Zusammenarbeit des
Symphonieorchesters Schanghai mit den besten Orchestern und Künstlern
der Welt in den vergangenen Jahren. 2015 wurde der "24-Stunden-Ring"
von Gustav Kuhn, eine Produktion der Tiroler Festspiele Erl, in
Schanghai aufgeführt. Im selben Jahr unterschrieb das
Symphonieorchester Schanghai einen 5-jährigen Kooperationsvertrag mit
der Hamburger Elbphilharmonie.
Im März lud das Shanghai Symphony Orchestra den Gründer des
Grafenegg Festivals und Pianisten Rudolf Buchbinder ein, der in nur
einer Woche sämtliche Beethoven-Sonaten spielte.
Yu wird sich für die Tournee ein interessantes Programm ausdenken.
Das Orchester wird bei jedem Halt eine chinesische Arbeit aufführen,
darunter das symphonische Poem "Hutongs of Beijing" von Aaron
Avshalomov und das Violinkonzert "Butterfly Lovers" von Chen Gang und
He Zhanhao, bei dem es sich vermutlich um das im Westen bekannteste
chinesische Stück handelt.
Der Violinist Maxim Vengerov wird das "Butterfly Lovers"-Konzert
in Hamburg und Stefan Tarara in Tirol spielen. Tarara ist einer der
Gewinner des Isaac-Stern-Violinwettbewerbs in Schanghai 2016.
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