(ots) - Die NRW-Landesregierung ist zurzeit nicht in
der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vertreten. Nach
Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe) hat die bisherige NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) ihr Mandat im Kuratorium der Stiftung bereits
Ende Juni abgegeben. Ihr Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten,
Armin Laschet (CDU), sei aber noch nicht nachgerückt, heißt es in
Kreisen der Landesregierung. Darüber werde erst in den nächsten
Monaten entschieden. Es wird damit gerechnet, dass auch Laschet in
das Gremium berufen wird. Die Stiftung wollte sich dazu nicht äußern,
ihre Satzung ist geheim. Auch die Staatskanzlei äußerte sich gestern
nicht. Wie weiter verlautete, bestand für Hannelore Kraft keine
Notwendigkeit, ihr Stiftungsmandat niederzulegen. Das Ehrenamt sei an
die Person gekoppelt, nicht an das Amt des NRW-Ministerpräsidenten.
Gleichwohl ist es Tradition, dass der Regierungschef des Landes im
zurzeit zehnköpfigen Stiftungskuratorium eine Stimme hat. Kraft
teilte gestern mit, nach ihrem Verständnis erfolge die Berufung zwar
als Privatperson, aber auch im Hinblick auf ihre Funktion als
Ministerpräsidentin. So habe - wie bei ihrem Vorgänger Jürgen
Rüttgers auch - die Staatskanzlei die inhaltliche Begleitung und
Vorbereitung der Sitzungen übernommen. Es sei für sie daher
sachlogisch gewesen, das Mandat nach Beendigung ihrer Amtszeit
niederzulegen. Die Stiftung ist aktuell mit 23,03 Prozent an
Thyssenkrupp beteiligt, zweitgrößter Anteilseigner ist der
Finanzinvestor Cevian Capital. Alfried Krupp hatte die Gründung der
gemeinnützigen Stiftung 1966 in seinem Testament veranlasst. Ihre
Aufgabe ist es laut Satzung, "im Geiste des Stifters und seiner
Vorfahren darauf zu achten, dass die Einheit dieses Unternehmens
möglichst gewahrt und seine weitere Entwicklung gefördert wird". Mit
den ihr zufließenden Mitteln fördert sie Wissenschaft, Kultur,
Bildung, Gesundheitswesen und Sport. Das Gros kommt dem Ruhrgebiet
zugute.
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