(ots) - Sozialverband kritisiert "inhaltsleeren
Schlafwahlkampf"
SoVD-Präsident Bauer: Gefährliche Taktik der Parteien führt zu
Politikverdrossenheit
Osnabrück. Der Sozialverband SoVD hat den "inhaltsleeren
Schlafwahlkampf" der Parteien vor der Bundestagswahl kritisiert und
fürchtet einen Schaden für die Demokratie. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Präsident Adolf Bauer:
"Die Taktik, einen inhaltsleeren Schlafwahlkampf zu führen, mag aus
der Sicht mancher Parteimanager bis zum Wahltag aufgehen. Aber das
ist ein gefährlicher Trugschluss." Der Verbandspräsident fügte hinzu:
"In Wahrheit erwarten die Wähler klare Positionen zu den zentralen
sozialen Fragen." Insbesondere die Zukunft der Rente gehört nach
Bauers Ansicht spätestens jetzt auf die politische Agenda. Der
Verbandspräsident warnte vor politischer Kurzsichtigkeit: "Es
entsteht der Eindruck, dass es vielen Parteien weniger um
Überzeugungsarbeit, sondern im besten Fall darum geht, die Wähler
überhaupt für die Wahl zu motivieren." Der SoVD-Präsident befürchtet,
dass vor allem einkommensschwache Wählergruppen das Interesse an
Politik verlieren und warnt vor einer "schleichenden
Entpolitisierung". Bauer sagte: "Wer ökonomisch im Nachteil ist, der
hat eine ganz besonders stark ausgeprägte Wahrnehmung dafür, ob sich
die Parteien in einem glaubhaften Wettstreit über bestmögliche
Lösungen befinden." Im Sozialverband sei zunehmend zu spüren, "dass
der Unmut unserer Mitglieder wächst." Der SoVD hat mehr als 560.000
Mitglieder.
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