(ots) - Mehr gewalttätige Übergriffe auf Muslime
Linke warnt vor Gewalt durch Rechtsextreme
Osnabrück. Die Übergriffe auf Muslime in Deutschland sind
gewalttätiger geworden. Im zweiten Quartal wurden bei
islamfeindlichen Straftaten 16 Menschen verletzt - deutlich mehr als
im ersten Vierteljahr mit nur zwei Verletzten. In fast allen Fällen
waren die Täter Rechtsextreme, einer wurde festgenommen. Das geht aus
der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken
hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) vorliegt.
Polizei und Verfassungsschutz erfassten in diesem Zeitraum
insgesamt 192 islamfeindliche Straftaten auf muslimische
Einrichtungen oder Muslime. Damit blieb die Zahl auf etwa gleich
hohem Niveau, im ersten Quartal waren es 200 Fälle gewesen. Da die
Behörden diese Daten zu "islamfeindlichen Straftaten" erst seit
Jahresbeginn auswerten, gibt es keine Vergleichszahlen zu 2016.
Zu den Straftaten zählen Hetze gegen Muslime oder muslimische
Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe, Angriffe
auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße,
aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern.
Die innenpolitische Expertin der Linken, Ulla Jelpke, sagte:
"Entwarnung kann schon deswegen nicht gegeben werden, weil die Zahl
islamfeindlicher Straftaten kaum zurückgeht und die Übergriffe auf
Muslime immer brutaler werden."
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