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3 Fragen an Felix Buchholz, Leiter Portfoliomanagement bei der
Energy2market (e2m)
Möglichst exakte Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen sind Dreh-
und Angelpunkt einer optimalen Chancenverwertung im Stromhandel auf
den Energiemärkten. Auf Basis sekündlicher Messdaten aus dem
Virtuellen Kraftwerk prüft das Portfoliomanagement permanent, ob es
Abweichungen zwischen Prognosen und der realen Erzeugung oder dem
realen Verbrauch gibt, um die Ungleichgewichte über den Markt oder
das virtuelle Kraftwerk auszugleichen. Dadurch wird ein wichtiger
Beitrag zur Stabilisierung des deutschen Stromsystems geleistet und
gleichzeitig werden Verluste durch Prognoseabweichungen vermieden.
Im Portfoliomanagement gilt es, die Signale aus den Märkten mit
den Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen in Einklang zu bringen, um
höhere Erlöse zu erzielen. Wie gelingt Ihnen das?
Um ein aussagekräftiges Bild für unsere Prognosen zu erhalten,
analysieren wir eine Fülle von Daten, die wir miteinander abgleichen:
In unsere Berechnungen fließen Live-Einspeise- und Entnahmedaten aus
unserem sicherheitszertifizierten Virtuellen Kraftwerk ein, ebenso
wie aktuelle Wetterdaten und Marktsignale. Das erfordert ein
hervorragendes Management der Daten durch leistungsstarke IT-Systeme.
Zu guter Letzt ist unser Sachverstand im Team gefordert, die Daten
richtig zu interpretieren. So entsteht in enger Absprache mit unseren
Kunden eine marktorientierte und viertelstundengenaue
Kraftwerkseinsatzplanung, die die Schwankungen des Marktes
erfolgreich zu nutzen weiß. Wir steuern nach, wenn Fahrpläne nicht
eingehalten werden. Ferngesteuert drosseln wir bei mangelnder
Nachfrage unsere angeschlossenen Kraftwerke, um die
Produktionsstunden in Zeiten mit einem höheren Preisniveau zu
verlagern. Anlagen, die in der Lage sind ihren Fahrplan an die
Preisentwicklung am Spot- oder Intradaymarkt anzupassen, profitieren
dabei automatisch.
Wie wird es den Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren
gelingen effizient zu wirtschaften?
Mit Ausschreibungen und der Flexprämie werden die Erneuerbaren ja
schon jetzt immer näher an den Markt geführt. Zwar sind noch nicht
alle marktnah aufgestellt und können bedarfsgerecht produzieren, aber
diejenigen, die sich schon jetzt auf den Markt einlassen, profitieren
davon. Andere brauchen noch Zeit, um eine marktpreisbasierte
Anlagensteuerung umzusetzen oder die Anlage mit zusätzlichen
Speichern oder Motoren zu flexibilisieren. Entscheidend für die
weitere Entwicklung bleiben ein schlaues Datenmanagement und die
Automatisierung der Prozesse, z.B. durch Steuerung aus dem Virtuellen
Kraftwerk. Intelligente Algorithmen lösen dann das Schalten an den
Anlagen ab und sorgen dafür, dass Energie dann erzeugt wird, wenn sie
gebraucht und entsprechend gut bezahlt wird.
Was war Ihr letztes Handels-Highlight?
Ganz besonders sticht für mich das letzte April-Wochenende heraus:
Als Folge hoher Wind- und PV-Einspeisung bei gleichzeitig geringem
Verbrauch lagen die Spotmarktpreise teilweise über einen längeren
Zeitraum im negativen Bereich, das heißt es war zu viel Energie im
Markt. Hinzu kamen große Prognoseabweichungen, die zu einer Vielzahl
von Regelenergieabrufen von teilweise bis zu einer Stunde führten.
Viele unserer steuerbaren Anlagen profitierten von der Kombination
aus Regelenergieabrufen und preisgesteuertem Fahrplanfahren - und
sicherten sich an diesem Tag so Mehrerlöse von bis zu 4,65 ct je
eingespeiste Kilowattstunde. Darüber haben wir uns gefreut, sicher
aber noch mehr unsere Kunden!
Pressekontakt:
Markus Fischer
Marketing & Kommunikation
Energy2market GmbH
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