(ots) - Zum Auftakt der 6. Lindauer Tagung der
Wirtschaftswissenschaften hält der Präsident der Europäischen
Zentralbank Mario Draghi am morgigen Mittwoch, den 23. August die
Eröffnungsrede. An der Tagung nehmen 17 Nobelpreisträger und 350
Nachwuchsökonomen aus 66 Ländern teil. Bis Samstag, den 26. August
haben sie Gelegenheit zum intensiven Austausch miteinander. Zu den
teilnehmenden Preisträgern zählen Oliver Hart und Bengt Holmström,
die 2016 gemeinsam den "Preis der Schwedischen Reichsbank für
Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel" erhielten, der
gemeinhin als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet wird.
Die Präsidentin des Kuratoriums der Lindauer
Nobelpreisträgertagungen, Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg, sagte
im Vorfeld mit Blick auf ihre Eröffnungsrede: "Ich möchte
herausstellen, dass Lindau schon immer eine passende Antwort auf
Isolationismus gegeben hat: Hunderte der besten Köpfe von allen
Kontinenten diskutieren hier neue Ansätze und teilen ihre
Perspektiven. In Lindau führte der internationale und
generationenübergreifende Dialog in der Vergangenheit zu
konstruktiven Lösungsansätzen für manche Herausforderung unserer
Zeit. Das erhoffe ich mir auch von der diesjährigen Tagung." Zu den
Kernthemen der Lindauer Tagung zählen die soziale Ungleichheit, die
Forschung im Bereich der Vertrags- und Organisationstheorie sowie die
Geld- und Fiskalpolitik. Mit Spannung werden die Ausführungen Mario
Draghis erwartet. Der EZB-Präsident wird über die Wechselwirkungen
zwischen Forschung und geldpolitischer Entscheidungsfindung sprechen
und darüber reflektieren, wie beide sich als Reaktion auf die
Finanzkrise weiterentwickelt haben. Mario Draghi hat selbst lange
Jahre als Ökonomieprofessor an italienischen Universitäten gelehrt.
Im Rahmen des Get-Together im Dornier Museum in Friedrichshafen
spricht am Mittwochabend der Chef des Bundeskanzleramts,
Bundesminister Peter Altmaier, als Vertreter der Bundesregierung.
Nach Angaben des Bundeskanzleramts wird er in seiner Rede die
Relevanz von internationaler Verständigung und Multilateralismus -
gerade in Zeiten von Abschottung und Separatismus - hervorheben.
Die teilnehmenden Nachwuchsökonomen sind exzellente Studierende,
Doktoranden und Postdoktoranden unter 35 Jahren, die ein mehrstufiges
internationales Auswahlverfahren durchlaufen haben. Sie erwartet ein
Programm mit Vorträgen der Preisträger und Podiumsdiskussionen. In
diesem Jahr gibt es erstmals Seminare, in denen mehr als 80
Nachwuchsökonomen ihre eigene Forschungsarbeit vor bis zu sechs
Preisträgern präsentieren und individuelles Feedback erhalten werden.
Am Samstag, den 26. August findet eine Schifffahrt auf dem Bodensee
zur Insel Mainau statt, wo die Tagung mit einer Podiumsdiskussion zu
den Herausforderungen der sozialen Ungleichheit in der Welt endet.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 haben sich die Lindauer
Nobelpreisträgertagungen zu einem weltweit einzigartigen Forum für
den internationalen Austausch in den naturwissenschaftlichen
Disziplinen und seit 2004 auch in den Wirtschaftswissenschaften
entwickelt. Die Tagungen dienen dem Wissenstransfer, der Inspiration
und der Vernetzung von Wissenschaftlern.
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