(ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V. weist Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen strikt zurück.
"Die Reallöhne sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich
gestiegen, zuletzt im Jahr 2016 um 1,8 Prozent. Für stärkere
Lohnerhöhungen ist kein Spielraum da. Wir haben weltweit bereits die
sechsthöchsten Arbeitskosten. Weitere Steigerungen wären schädlich
und damit wettbewerbsfeindlich für unsere Unternehmen", betont vbw
Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die vbw fordert
wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und eine moderate
Lohnpolitik zum dauerhaften Erhalt der heimischen
Wettbewerbsfähigkeit.
Die vbw wendet sich auch gegen die aufgestellte Behauptung, dass
die unteren Einkommensgruppen heute weniger verdienen als Mitte der
90er Jahre. "Seit 1995 sind in Deutschland rund fünf Millionen
Arbeitnehmer dazu gekommen, die vorher kein Arbeitseinkommen hatten,
sondern beispielsweise von Sozialtransfers gelebt haben. Insbesondere
die Hartz-Reformen haben dazu beigetragen, dass viele
Geringqualifizierte eine Arbeit aufgenommen haben. Diese haben aber
ihrem Qualifikationsniveau entsprechend niedrigere Einkommen",
erklärt Brossardt und ergänzt: "Man kann nicht allein die
Arbeitnehmer von 1995 mit den Arbeitnehmern von heute vergleichen,
das lässt wichtige Faktoren wie Erwerbs- und Arbeitslosigkeit in den
genannten Zeiträumen außer Acht. Für einen seriösen Vergleich müsste
dies aber mit einbezogen werden."
Denn Fakt ist: Die Ungleichheit der Bruttoerwerbseinkommen in der
erwerbsfähigen Bevölkerung ist seit 2005 gesunken. "Der Rückgang der
Ungleichheit lässt sich damit erklären, dass die Erwerbsbeteiligung
seit 2005 deutlich gestiegen ist und es heute weniger Personen gibt,
die kein Arbeitseinkommen erzielen", so Brossardt. "Zudem zeigt eine
genaue Analyse, dass die Löhne der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen seit 2010 besonders
stark gestiegen sind."
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