(ots) - FDP-Chef Christian Lindner sieht nach den
neuerlichen Provokationen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan
die Bundesregierung in der Pflicht, Erdogan in die Schranken zu
verweisen. Lindner sagte am Dienstagabend zum Auftakt der
"Wahlcheck"-Reihe der "Heilbronner Stimme": "Ãœber Jahre gab es doch
ein großes Verständnis, ein Entgegenkommen, eine Nachsicht gegenüber
Erdogan. Ich benutze das Wort Appeasement."
Lindner fügte hinzu: "Die Türkei-Politik der Regierung ist
krachend gescheitert." Und: "Wir brauchen einen neuen Anfang. Die
Türkei kann nicht Mitglied der Europäischen Union werden. Die
Gespräche müssen sofort beendet werden." Auch die
Milliardenzahlungen, die für die Annäherung an die Europäische Union
überwiesen würden, müssten sofort beendet werden. Lindner: "Übrigens
ist die EU derzeit gar nicht aufnahmefähig, denn sie hat ihre
strukturellen Probleme nicht gelöst."
Der FDP-Parteichef fordert zudem, jede wirtschaftliche
Zusammenarbeit mit der Türkei auf Eis zu legen: "Wir müssen dringend
jede Form der wirtschaftlichen Kooperation mit der Türkei auf Eis
legen. Die einzige Sprache, die Erdogan versteht, ist die der Härte."
Die Ökonomie sei die Flanke, an der man Erdogan zum Einlenken bewegen
könne. Lindner: "Wir sind es auch der Opposition innerhalb der Türkei
schuldig. Denn eine knapp unterlegene Minderheit sieht es alles ganz
anders als Erdogan. Sie will an der Demokratie festhalten. Jedes Mal,
wenn wir Erdogan entgegenkommen und unsere eigenen europäischen Werte
verraten, ist das ein Tritt in die Kniekehle der demokratischen
Opposition in der Türkei."
Zur Info: Die Heilbronner Stimme veranstaltet Podiumsdiskussionen
mit prominenten Bundespolitikern vor Publikum - Der "Wahlcheck" mit
Christian Lindner machte den Auftakt.
Das Gespräch/Interview im Wortlaut mit Christian Lindner
(Türkei-Passage ab Minute 30.50) finden Sie unter :
https://youtu.be/A27km6oEmoU
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