(ots) - Wer die Präsidentschaftswahlen in den USA oder
in Frankreich erlebt hat, dürfte die Bedeutung manipulierter
Nachrichten im Internet, Fake News, nicht unterschätzen. Acht der
zehn meistgeteilten Geschichten über Angela Merkel im sozialen
Netzwerk Facebook sind verfälscht oder erfunden. In einem Beitrag,
der 200.000 mal angeklickt wurde, soll Merkel erklärt haben, dass die
Deutschen Gewalt von Ausländern akzeptieren müssten. Das hatte sie
natürlich nie gesagt. Doch wer liest das Dementi? Immerhin: 20
Millionen Menschen im Land klicken täglich bei Facebook rein. Der
Kampf gegen Fake News ist ein Kampf für die Demokratie. Wenn Fakten
nicht mehr zählen, zerreißt eine funktionierende Gesellschaft. Die
Politik muss daher eine härtere Gangart gegenüber den Plattformen
anwenden, die solche Meldungen verbreiten. Wir Journalisten müssen
unseren Job machen: akkurate Recherche, im Notfall gilt Sorgfalt vor
Schnelligkeit. Und die Bürger müssen wachsam sein. Nur dann laufen
jene ins Leere, die manipulieren wollen, weil sie im aufrechten
Diskurs verlieren.
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