(ots) - Im Oktober vergangenen Jahres wurde die
Erbschaftsteuer reformiert. Das zuvor entstandene steuerrechtliche
Vakuum über fast zwei Jahre hat dazu geführt, dass erhebliche
Unternehmensvermögen steuerfrei übertragen wurden. Laut einer Studie
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bekamen allein 90
Kinder unter 14 Jahre aus den Festsetzungsjahren 2011 bis 2014 ein
durchschnittliches Vermögen von 327 Millionen Euro pro Kind. Dass
derartig astronomische Zahlen ein Gefühl von Ungerechtigkeit
entstehen lassen, versteht sich von selbst. Zumal hohe Erbschaften
dazu führen, dass Vermögen über Generationen immer weiter wächst -
und damit die soziale Ungleichheit in der Gesellschaft. Deshalb
mehren sich Forderungen aus dem politisch linken Spektrum nach einer
gleichmäßigen steuerlichen Heranziehung aller zur künftigen
Absicherung der sozialen Sicherungssysteme. Mit dem Ergebnis der nun
geltenden Erbschaftsteuer sind insbesondere die Mittelständler
unzufrieden. Die Regelungen seien zu bürokratisch, brächten kaum ein
Prozent des Gesamtsteueraufkommens ein und könnten ersatzlos
gestrichen werden, heißt es. Doch die soziale Frage bleibt. Sie wird
ein Topthema auf der Agenda der neuen Bundesregierung sein. Im Sinne
des sozialen Friedens wird sie einen Weg finden müssen, alle
gesellschaftlich relevanten Gruppen an der Zukunftsfestigkeit der
Sozialsysteme zu beteiligen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell