PresseKat - AXA Crashtests: Autonomes Fahren polarisiert (FOTO)

AXA Crashtests: Autonomes Fahren polarisiert (FOTO)

ID: 1523388

(ots) -
- Das vollautomatisierte Fahrzeug wird die Verkehrssicherheit
erhöhen, davon sind die Unfallforscher von AXA überzeugt.
Dennoch wird es auch in Zukunft Unfälle geben. Bei ihren
heutigen Crashtests im schweizerischen Dübendorf zeigt AXA
anhand von drei Crashversuchen, welche neuen Risiken entstehen
und welche Unfälle sich auch mit der besten Technik nicht
vermeiden lassen.
- Eine aktuelle Umfrage von AXA zeigt: In Deutschland wie in der
Schweiz herrschen noch einige Vorbehalte gegenüber dem
automatisierten Auto

Das Thema polarisiert: Rund jeder dritte Befragte in Deutschland
würde gern oder sehr gern ein autonomes Auto nutzen, mehr als 40
Prozent der Befragten geben hingegen an, dies nicht zu wollen. In der
Schweiz würde rund jeder vierte Befragte in Zukunft gerne oder sehr
gerne ein autonomes Fahrzeug nutzen - rund die Hälfte der Befragten
möchte dies hingegen nicht oder sogar auf keinen Fall.

Technik unterstützt den Menschen

Die Unfallforscher der AXA unterstützen den technologischen
Fortschritt hin zum vollautomatisierten Fahren aus Gründen der
Sicherheit. Bereits heute lässt sich nachweisen, dass manche
Fahrerassistenzsysteme die Sicherheit deutlich erhöhen. So belegen
Studien der AXA Unfallforschung, dass Personenwagen mit
Notbremsassistenzsystemen je nach untersuchtem Fahrzeugmodell
zwischen 30 und 69 Prozent weniger Auffahrkollisionen verursachen.
Und ESP (Electronic Stability Program), das gezielt einzelne Räder
abbremst, um ein Schleudern zu verhindern, führt AXA zufolge zu mehr
als 40 Prozent weniger Selbst- und Schleuderunfällen.

"Über 90 Prozent aller Unfälle werden heute nach wie vor vom
Menschen verursacht. Mit einer verbesserten Technik, ausgereifteren
Sensoren und weiterentwickelten Systemen bin ich überzeugt, dass das




automatisierte Fahrzeug die Sicherheit deutlich erhöhen wird",
erklärt Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung & Prävention bei der
AXA Winterthur.

Zahlreiche Fragen in Bezug auf die Einführung der automatisierten
Fahrzeuge sind derweil noch offen, unter anderem, wie groß die
Akzeptanz der Autofahrerinnen und Autofahrer sein wird. Wie die
Umfrage von AXA zeigt, ist das Vertrauen in die Technik noch eher
verhalten: Rund die Hälfte der befragten Schweizer und Deutschen gab
an, dass sie es einem Computer nicht zutrauen, zuverlässig zu steuern
und sich im Verkehr richtig zu verhalten. Aber auch die Freude am
Fahren steht einer größeren Akzeptanz im Weg: Mehr als 60 Prozent der
befragten Männer und Frauen in Deutschland und der Schweiz gaben an,
dass sie Freude am Autofahren haben und nicht darauf verzichten
möchten.

Trotz gewisser Vorbehalte glaubt immerhin jeder vierte Befragte in
Deutschland und jeder dritte Befragte in der Schweiz, dass autonome
Autos künftig sicherer fahren werden als der Mensch. Auffällig ist,
dass Frauen und Männer in der Schweiz dies sehr unterschiedlich
beurteilen: So sind 47 Prozent der Schweizer Männer der Meinung, dass
autonome Autos in Zukunft sicherer fahren werden als der Mensch, von
den Frauen denken dies gerade einmal 22 Prozent. Männer und Jüngere
zeigen sich insgesamt offener fürs autonome Fahren als Frauen und
ältere Personen. Von den 18-34-jährigen sagt fast die Hälfte der
Befragten in der Schweiz, dass sie die Zeit der Autofahrt gerne für
andere Tätigkeiten wie Arbeiten, Lesen, Schlafen oder anderes nutzen
würden, von den über 35-Jährigen sagt dies rund jeder Dritte. Ähnlich
verhält es sich auch in Deutschland.

Die Umfrage zeigt zudem, dass der Anspruch an die Sicherheit von
automatisierten Fahrzeugen seitens der Befragten äußerst hoch ist:
Rund 40 Prozent aller Befragten in Deutschland und der Schweiz sind
der Meinung, dass autonome Fahrzeuge nicht nur weniger Unfälle
verursachen sollten als herkömmliche, sondern dass sie gar keine
Unfälle verursachen dürfen, um als sicher zu gelten.

Neue und bestehende Risiken im Crashtest

Die Vision, dass es in Zukunft gar keine Unfälle mehr geben wird,
ist aus heutiger Sicht jedoch noch unrealistisch.

"Durch softwarebasierte Lösungen entstehen neue Risiken, die heute
noch nicht beziffert werden können, wie etwa technische Mängel oder
auch Hackerangriffe, deren Risiko durch vernetzte Fahrzeuge zunehmen
wird", so die Unfallforschungsexpertin Zahnd.

Was dabei passieren kann, zeigt AXA heute in einem Crash, bei dem
die Fahrzeugbremse manipuliert wird, so dass das Auto mit voller
Motorleistung beschleunigt anstatt zu bremsen. Außerdem gibt es
bestehende Risiken, die sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen.
Dazu gehören beispielsweise Naturereignisse oder Glasschäden. Welche
Schäden etwa ein Steinschlag am Fahrzeug verursachen kann, zeigt AXA
in einem weiteren Crashversuch.

Eine Unfallbilanz von null Toten und Verletzten ist auch deshalb
noch in weiter Ferne, weil Personenwagen nur bei einem Teil der
Unfälle involviert sind und sich durch das automatisierte Fahren nur
diese Unfälle vermeiden lassen könnten. Andere Unfälle, wie etwa
Selbstunfälle von Fahrradfahrern oder Motorradfahrern, werden die
Unfallbilanz weiterhin belasten.

"Es ist zudem denkbar, dass in einer Ãœbergangsphase, in der
automatisierte, teilautomatisierte und herkömmliche Autos sowie
andere Verkehrsteilnehmer gleichzeitig im Verkehr anzutreffen sind,
die Unfallquote ansteigen wird, da der Mischverkehr neue
Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich bringt", erklärt
Bettina Zahnd.

Für Unfallopfer ist auch in Zukunft gesorgt

"Als großer Versicherer begleiten und verfolgen wir den Trend des
autonomen Fahrens natürlich sehr genau. Wichtig ist, dass sich unsere
Kunden keine Sorgen machen müssen, ob sie auch künftig im
Straßenverkehr versichert und damit auch geschützt sind. Wir haben
mit der Halterhaftung in Deutschland ein gutes System, und wir werden
auch zukünftig die bei uns versicherten Fahrzeuge - unabhängig davon,
ob sie autonom oder herkömmlich gesteuert sind - über die
Halterhaftung versichern", erklärt Dr. Alexander Vollert,
Vorstandsvorsitzender der AXA in Deutschland.

Anschließend gibt es auch schon heute die Möglichkeit zu
überprüfen, wer die Verantwortung für den Unfall trägt und ob
beispielsweise ein technisches Versagen zum Unfall geführt hat. Um
solche Fragen müssen sich Versicherte und Geschädigte aber nicht
kümmern - das übernimmt die Versicherung.

Da bisher noch kaum ein Auto vollautomatisiert im Verkehr fährt,
liegen noch keine Erfahrungen zur Unfallwahrscheinlichkeit oder
möglichen Ursachen vor. In der Unfallrekonstruktion sowie in der
Unfallursachenforschung war bisher die Analyse von Bremsspuren und
Beschädigungen am Fahrzeug entscheidend. Mit der zunehmenden
Vernetzung der Fahrzeuge werden jedoch die Daten, die das Fahrzeug
aufzeichnet, immer wichtiger, um den Unfallhergang genau zu
rekonstruieren.

"Ohne Zugang zu unfallrelevanten Fahrzeugdaten wird es in Zukunft
nicht mehr möglich sein, einen Unfall eindeutig aufzuklären", betont
Unfallforscherin Bettina Zahnd.

Fahrzeugdaten sind für die Unfallrekonstruktion unerlässlich

Schon heute werden bei neueren Fahrzeugen zahlreiche Daten
aufgezeichnet und automatisch an den Fahrzeughersteller übermittelt.
Autofahrer sind sich jedoch oftmals nicht bewusst, welche Daten dies
sind. Bisher ist die Frage, wem die Hoheit über die Daten zukommt,
noch nicht geklärt. Die Unfallforscher von AXA fordern Transparenz
und Entscheidungsrechte für die Fahrzeughalter.

"Der Fahrzeughalter muss selbst bestimmen können, welche Daten
übermittelt werden, wer auf seine Fahrzeugdaten zugreifen kann und
für welchen Zweck diese verwendet werden. Im Falle eines Unfalls muss
zudem geklärt sein, in welcher Form die Daten für die Unfallanalyse
herangezogen werden können", erklärt Bettina Zahnd.

Wie die Umfrage von AXA zeigt, sind rund 80 Prozent aller
Befragten der Meinung, dass die Daten, die das Fahrzeug aufzeichnet,
dem Fahrzeughalter oder dem jeweiligen Fahrer gehören. Nur sechs
Prozent glauben, dass diese Daten dem Fahrzeughersteller gehören.
Auch die Zustimmung der Befragten, dass Daten wie ständige
GPS-Position oder Ziel des Navigationsgeräts automatisch an den
Fahrzeughersteller übermittelt werden, ist relativ gering. Höher ist
hingegen die Zustimmung für einen automatischen Datentransfer, wenn
es um technische Angaben wie Öldruck, Treibstoffverbrauch oder
Reifendruck geht. Generell sind jüngere Personen eher bereit, Daten
mit dem Hersteller oder anderen Stellen zu teilen als ältere
Personen. Am höchsten ist die Bereitschaft, Daten zu teilen, wenn es
um Ferndiagnosen des Fahrzeugs oder Unfallforschungszwecke geht.

Forderungen der Abteilung Unfallforschung & Prävention von AXA

- Transparenz über den automatischen Transfer von Fahrzeugdaten:
Autohalter müssen darüber informiert werden, welche Daten von
ihrem Fahrzeug automatisch aufgezeichnet und übermittelt werden.
- Datensouveränität: Autobesitzer müssen selbst über die
Verwendung und Nutzung der Fahrzeugdaten bestimmen können.
- Unfallanalyse: Im Falle eines Unfalls müssen unabhängige Stellen
wie Polizei und der betroffene Versicherer Zugriff auf die
unfallrelevanten Daten erhalten, um die Unfallursache eindeutig
ermitteln zu können.

Weitere Informationen

Pressebilder zum Download finden Sie hier:
www.eqimages.ch
User: axa(at)crashtests.ch
Passwort: crash2017

Weitere Bilder sowie High-Speed Videos der Crashtests:
FTP-Server: http://transfer.screenpro.ch
Benutzername: axa_dl
Passwort: screenpro

Umfrage "Autonomes Fahren und Datennutzung"

AXA hat im April 2017 eine quantitative Umfrage mit
repräsentativer Stichprobe durchgeführt, um neue Erkenntnisse über
die Einstellung der Bevölkerung zum automatisierten Fahren und zur
Datennutzung bei Fahrzeugen zu erheben. Befragt wurden je 500
Personen in der Schweiz und in Deutschland.

Pressemitteilung und Umfrage-Ergebnisse sind im Internet
verfügbar: www.AXA.de/crashtests



Pressekontakt:
AXA Konzern AG
Unternehmenskommunikation
Sabine Friedrich
Colonia-Allee 10-20
D-51067 Köln
Tel.: (0221) 148 - 31374
Fax: (0221) 148 - 30044
E-Mail: sabine.friedrich(at)axa.de

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Datum: 24.08.2017 - 15:02 Uhr
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