(ots) - Ein Verkäufer kann nie genug Interessenten
haben, das treibt für gewöhnlich den Preis. Wenn es wie bei
Thyssenkrupp Steel dann auch noch um ein Geschäft geht, von dem
Zehntausende Arbeitsplätze abhängen, sollte diese simple Regel eine
Selbstverständlichkeit sein. Doch der Thyssenkrupp-Vorstand
verhandelt nun schon seit mehr als eineinhalb Jahren vor allem mit
der britisch-indischen Tata über eine Zusammenlegung der
Stahlsparten, allerdings bisher ohne greifbares Ergebnis. Hätten die
Manager des Essener Konzerns auch andere denkbare Alternativen
ernsthaft verfolgt, könnten sie jetzt Druck aufbauen, um Schwung in
die Verhandlungen mit Tata zu bringen. Das gilt auch für die schon
oft in der Branche diskutierte Idee einer "Deutschen Stahl AG". Dass
diese Option immer wieder schnell verworfen wurde, ist allerdings
auch dem Konkurrenten Salzgitter zuzuschreiben. Der Chef des
zweitgrößten deutschen Herstellers kann einer nationalen
Konsolidierung nichts abgewinnen - trotz hoher weltweiter
Überkapazitäten und dem Nachteil eines Stahlstandorts im Binnenland.
Die Beschäftigten in der deutschen Stahlindustrie könnten eines Tages
die Leidtragenden sein.
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