(ots) - Im Falle des seit Monaten in der Türkei
inhaftierten deutschen Pilgers aus Schwerin berichtet die Schweriner
Volkszeitung morgen (Montag, den 28.08.2017) folgendermaßen:
Berlin/Schwerin. Angesichts der Festnahme eines Pilgers aus
Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) in der Türkei erhebt Grünen-Chef
Cem Özdemir schwere Vorwürfe gegen den türkischen Präsidenten Recep
Tayyip Erdogan. "Mit dem Fall des Schweriner Pilgers zeigt sich
erneut die Ruchlosigkeit des Erdogan-Regimes gegenüber allen
regimekritischen Stimmen", sagte Özdemir gestern im Gespräch mit der
Schweriner Volkszeitung (SVZ). "Er sammelt Geiseln gegen unser Land.
Erdogan versteht nur eine Sprache: Die der Härte und des Geldes. Hier
müssen wir ansetzen, um endlich unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger
und alle politischen Gefangenen des Regimes Erdogan wieder
freizubekommen." Özdemir forderte in der zur NOZ Medien-Gruppe
gehörenden Tageszeitung eine härtere Gangart gegenüber Ankara. "Es
muss weitere Konsequenzen geben: Alle, die auf den sogenannten
Terroristenlisten Ankaras stehen und in Wirklichkeit einfach keine
Erdogan-Befürworter sind, müssen schnellstmöglich durch unsere
Behörden informiert werden. Ein weiterer Fall wie bei Dogan Akhanli
muss unbedingt vermieden werden", sagte der Grünen-Chef.
Elmar Brok, Europaabgeordneter der CDU, nannte es in derselben
Zeitung "einen unerträglichen Zustand, dass ein offenbar harmloser
Pilger dort seit Monaten festgehalten wird." Das Auswärtige Amt und
die Türkei müssten jetzt "sofort klären, was ihm zur Last gelegt
wird. Sollte es keine nachvollziehbaren Vorwürfe geben, muss der Mann
sofort freigelassen werden", sagte Brok gestern im Gespräch mit der
Berliner Redaktion der SVZ. Durch die Festnahmen in der Türkei steige
die Unsicherheit dramatisch an. "Es ist klar, dass kaum noch ein
Tourist in das Land reisen wird. Die Türkei schadet sich durch die
Politik von Erdogan selbst am meisten.Die Gespräche über eine
Ausweitung der EU-Zollunion können unter diesen Bedingungen nicht
weitergeführt werden!", forderte Brok.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sprach sich im Interview mit der
SVZ für einen Stopp der Gespräche über Zollunion und
EU-Beitrittshilfen aus. "Wir müssen Herrn Erdogan eine Frist setzen.
Ich bin nicht bereit, noch Monate zu warten. Da muss es um wenige
Wochen gehen."
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Seidel
Chefredakteur
Pressekontakt:
Schweriner Volkszeitung
Chefredaktion
Telefon: 0385-63789500
chefredaktion(at)svz.de
Original-Content von: Schweriner Volkszeitung, übermittelt durch news aktuell