(ots) - Dass in Deutschland die soziale Herkunft immer
noch eine viel zu große Rolle bei den Bildungschancen spielt, ist ein
Thema, mit dem sich Bildungspolitiker aller Parteien
auseinandersetzen. Dass aber auch die geografische Herkunft in
Deutschland gravierende Auswirkungen auf den Bildungsweg junger Leute
hat, ist zwar bekannt, aber bislang hat sich niemand so recht an das
Problem herangetraut. Schulformen, Unterrichtsinhalte, technische
Ausstattung der Schulen und erst recht die Höhe der Kita-Gebühren -
Deutschland ist weit entfernt von einigermaßen einheitlichen
Lebensbedingungen. Zu heilig und unantastbar ist das Prinzip des
deutschen Föderalismus bislang. Dabei mag der Föderalismus mit seiner
Stoßrichtung gegen den zentralistischen Staat historisch in
Deutschland seine Berechtigung haben. In einer Zeit aber, in der
immer weniger Menschen ihr ganzes Leben an nur einem Ort oder in
einem Bundesland verbringen können, sind manche Auswüchse des
Föderalismus untragbar. Die Idee von Martin Schulz, dem Bund über
eine Grundgesetzänderung mehr Handlungsfreiheit im Bildungswesen zu
geben, um so für eine größere Angleichung der Bildungseinrichtungen
und Bildungschancen zu sorgen, ist deshalb ebenso richtig, wie der
Gedanke von FDP-Chef Lindner, ergänzend dazu mit einem
"Bundesbildungsrat" auch inhaltlich für mehr Angleichung im
Bildungssystem zu sorgen. In einem Punkt haben übrigens beide recht:
In der Verbesserung und Modernisierung unseres Bildungssystems
entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
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