(ots) - Wer bislang noch Zweifel hatte, kann sich nun
dank Herrn Gauland sicher sein: Die AfD ist eine rechtsradikale
Partei mit menschenverachtenden, rassistischen Ãœberzeugungen. Eine
Partei, die für aufrechte Demokraten schlicht unwählbar ist. Es mag
ungewöhnlich für ein seriöses Organ der Tagespresse in der
Bundesrepublik Deutschland sein, ein solch eindeutiges Urteil wenige
Wochen vor einer Bundestagswahl zu fällen. Aber Gauland selbst trägt
als stellvertretender Sprecher seiner Partei dafür die Verantwortung.
Er hat auf einer Wahlkampfveranstaltung der AfD den Zuhörern in
Thüringen empfohlen, sie sollten die SPD-Politikerin Aydan Özuguz zu
sich einladen und ihr dann - Achtung: wörtliches, unbestrittenes
Zitat - "sagen, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie
hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in
Anatolien entsorgen können." Es ist nicht das erste Mal, dass ein
Politiker der AfD sprachlich entgleist und dabei offenbart, wes
Geistes Kind die Partei ist. Schon zuvor hatte Herr Gauland den
deutschen Fußballspieler Jérôme Boateng beleidigt. Neben jemandem wie
Boateng, sagte er da, wolle man nicht leben. Auf die Kritik an dieser
rassistischen Äußerung wehrte sich Gauland mit dem Hinweis, er habe
nicht gewusst, das Boateng farbig sei - und machte alles nur
schlimmer. Ähnlich präsentierte sich AfD-Chefin Frauke Petry, die
2014 vor Journalisten erklärte, der Nazi-Begriff "entartet" sei ein
naturwissenschaftlicher und müsse wieder verwendet werden dürfen.
Zwei Jahre später sprach sie davon, an der Grenze "notfalls" auch auf
Flüchtlinge schießen zu lassen. Herr Gauland möchte nun also eine in
Hamburg geborene Bundestagsabgeordnete "entsorgen". Menschen
entsorgen - das haben die verbrecherischen Nazis schon vor mehr als
70 Jahren getan. In Konzentrationslagern. In der Bundesrepublik aber
gilt: "Nie wieder!" Nie wieder sollen Politiker und Parteien wie Herr
Gauland, Frau Petry und die AfD entscheidenden Einfluss auf die
Politik bekommen. Diese Partei und diese Sprecher gehören nicht ins
deutsche Parlament. Gauland wie Petry gefallen sich stets darin, nach
solchen empörenden Nazi-Zitaten so zu tun, als seien sie falsch
wiedergegeben und verstanden worden. Sind sie nicht. Wir haben
verstanden: Sie sind der Anfang. Und in Deutschland gilt: Wehret den
Anfängen!
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