(ots) - Kommunen gegen SPD-Forderung nach kostenfreien
Kitas
Landsberg: Es ist der falsche Ansatz, gutverdienende Eltern zu
befreien
Osnabrück. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat im sich
zuspitzenden Wahlkampf vor unerfüllbaren Forderungen beim Ausbau von
Kitas gewarnt. Speziell die SPD-Forderung nach kostenloser Betreuung
in Kindertagesstätten sei in absehbarer Zeit nicht umsetzbar, sagte
Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag). "Der politische Ansatz, selbst gutverdienende Eltern von
den Kindergartengebühren zu befreien, ist falsch", sagte Landsberg.
Die Elternbeiträge in Höhe von jährlich rund 3,8 Milliarden Euro
seien besser investiert in Qualität und Ausbau der Kinderbetreuung.
Das käme vielen Eltern entgegen, die an qualitativ hochwertigen
Angeboten für ihre Kinder interessiert seien.
Landsberg verwahrte sich dagegen, dass Bundespolitiker im Bereich
der Kinderbetreuung ohne Gegenfinanzierung zusätzliche Leistungen
versprechen, die nicht in die Zuständigkeit des Bundes fallen und
letztlich von den Kommunen verwirklicht werden müssen. Der Städte-und
Gemeindebund forderte Bund und Länder auf, zusammen mit den Kommunen
einen Masterplan für die Kindertagesbetreuung zu entwickeln und dafür
zugleich eine neue finanzielle Grundlage zu schaffen.
Die jüngste Forderung der Bertelsmann-Stiftung, mehr Betreuerinnen
und Betreuer in Kitas einzustellen, nannte Landsberg unrealistisch.
"Es fehlt schlichtweg an dem notwendigen Fachpersonal", sagte der
Verbandsvertreter. Er sprach von einem "enormen Personalbedarf", der
bis zum Jahr 2025 auf bundesweit insgesamt mindestens 260.000
zusätzliche pädagogische Fachkräfte, Leitungen und
Tagespflegepersonen anwachsen wird. "Diese Fachkräfte sind nicht
vorhanden und können auch nicht kurzfristig ausgebildet werden",
betonte Landsberg.
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