(ots) - Ihre traditionelle Sommer-Pressekonferenz hat
Merkel ohne Glanz und ohne Wahlkampfgedonner absolviert. Wer etwas
anderes erwartet hatte, kennt die Bundeskanzlerin schlecht. Sie ließ
aber auch Kampfgeist vermissen, von dem sie vor zwei Jahren auf dem
Höhepunkt der Flüchtlingskrise noch so viel hatte. Selbst für eine
beliebte Bundeskanzlerin mit sehr guten Umfragewerten war das gut
drei Wochen vor einer Bundestagswahl ein erstaunlicher Auftritt. Mit
ihrer Strategie, die eigene Angriffsfläche zu minimieren, hat sie
sich schon zweimal als Kanzlerin erfolgreich wiederwählen lassen.
Doch die Methode ist 2017 nicht ohne Risiko. Bei den drängenden
innenpolitischen Themen zeigt Merkel zu wenig Ehrgeiz, die Sachen
voranzutreiben. So referiert sie über Digitalisierung und
Diesel-Affäre mit der gleichen Unbestimmtheit, wann das Problem
gelöst sein könnte, wie über die Fluchtbewegungen in Afrika. Bisher
konnte ihr das Trommelfeuer an Themen und Problemen, das die SPD
täglich auftischt, nichts anhaben. Die Ränder aber wachsen in den
Umfragen.
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