(ots) - Von Matthias Beermann
In der Korea-Krise schienen die Zeichen zuletzt auf Entspannung zu
stehen, und im Weißen Haus glaubte manch einer doch tatsächlich, die
harschen Drohungen von Präsident Donald Trump hätten Nordkoreas
Diktator Kim Jong Un in die Schranken gewiesen. Das nennt man wohl
eine krasse Fehleinschätzung. Kim hat nicht wirklich zurückgesteckt,
und er weiß offenbar genau, wie weit er gehen kann. Seine jüngste
Provokation beweist es. Die Rakete, die er abfeuern ließ, überflog
zwar Japan. Kim hütete sich aber, das US-Territorium Guam ins Visier
zu nehmen, wie er es noch unlängst angedroht hatte. Die größte Gefahr
für Kim ist nicht militärisch, sondern ökonomisch. Solange die USA
oder Südkorea nicht direkt angegriffen werden, wird Trump
stillhalten. Dagegen bedroht die jüngste Verschärfung der Sanktionen
Kims Macht. Aber auch hier kann der Diktator sich sicher sein, dass
die Chinesen sein Regime im Ernstfall vor dem Zusammenbruch bewahren
werden. Also wird Kim munter weiter Raketen und Atomsprengsätze
testen lassen - um mit ihrer Hilfe dann später Zugeständnisse zu
erpressen.
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