(ots) - Die Tarifverdienste - gemessen am Index der
tariflichen Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen - waren
im zweiten Quartal 2017 durchschnittlich 3,8 % höher als im
Vorjahresquartal. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der
Zeitreihe im Jahr 2011. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
weiter mitteilt, lag der Anstieg ohne Sonderzahlungen im zweiten
Quartal 2017 im Vorjahresvergleich bei 3,4 %. Im gleichen Zeitraum
erhöhten sich die Verbraucherpreise um 1,7 %.
Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatte wie schon im
Vorquartal der Doppelabschluss im Tarifvertrag des öffentlichen
Dienstes des Bundes und der Gemeinden (siehe hierzu Pressemitteilung
Nr. 175 vom 30.05.2017). Hinzu kam die Auszahlung des
Tarifabschlusses für die Beschäftigten der Länder (TV-L) in Höhe von
2,0 %, mindestens aber 75 Euro. Dieser gilt zwar bereits seit Januar
2017, er wurde allerdings erst im zweiten Quartal 2017 verbunden mit
einer Nachzahlung für die vorherigen Monate ausgezahlt. Besonders
deutlich zeigen sich diese beiden Effekte in den Branchen
Wasserversorgung und Entsorgung, Öffentliche Verwaltung, Verteidigung
und Sozialversicherung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen mit
einer Tarifsteigerung von jeweils + 4,5 %. Der hohe Anstieg der
Tarifverdienste im Verarbeitenden Gewerbe (+ 4,1 %) lässt sich vor
allem auf die Tarifentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie
zurückführen. Zusätzlich zur Tariferhöhung von 2,8 % zum Juli 2016
wirkte sich hier im zweiten Quartal 2017 die zweite Stufenerhöhung in
Höhe von 2,0 % zum April 2017 aus.
Deutlich überdurchschnittlich entwickelten sich die
Tarifverdienste binnen Jahresfrist mit + 7,4 % auch im Bergbau und
der Gewinnung von Steinen und Erden. In dieser Branche wurden für das
zweite Quartal 2017 in mehreren Tarifverträgen hohe Einmalzahlungen
vereinbart.
Deutlich unterdurchschnittlich war die Tarifentwicklung im
Vergleich zum zweiten Quartal 2016 vor allem im Gastgewerbe (+ 0,9 %)
und im Handel (+ 1,1 %).
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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