(ots) -
Jens Spahn und Christian Lindner sind die beiden deutschen
Emmanuel Macrons. Das verraten die Klicks in den sozialen Netzwerken.
PAS, Initiative der Kommunikations- und Unternehmensberatung
komm.passion und von Data Science Consulting, hat mithilfe von
"Social Media Analytics" die Lebenswelt und Vorlieben der deutschen
Macron-Fans auf Facebook untersucht und durch KI-Algorithmen
entschlüsselt. Heraus kam: Die deutschen Sympathisanten des
französischen Staatspräsidenten stehen - im Vergleich zum
Bevölkerungsdurchschnitt - Jens Spahn am nächsten, dicht gefolgt von
Christian Lindner.
"Christian Lindner greift die Etablierten an. Jens Spahn gilt als
konservativer Modernisierer, der konservative Positionen entschlossen
vertritt und zugleich im Wählerbecken von Grün und Rot fischt", sagt
Prof. Dr. Alexander Güttler, CEO komm.passion. "Ein Blick auf ihre
Social-Media-Fanbase und ihren Wahlkampf zeigt Parallelen zu Macron.
Und doch auch typisch Deutsches. Denn Deutschland wünscht sich nur
ein bisschen Macron."
Macron inszenierte sich von Beginn an präsidial. Eigentlich war er
schon Präsident. Er musste nur noch gewählt werden. Sein Hashtag
lautete #MacronPrésident. Angriff ja, aber bitte mit Stil.
Politische Botschaften ja, Meinung nein. Bei Twitter etwa verbreitete
er ausschließlich eigenen Content, kaum Retweets mit Botschaften
Dritter. So ging er zahlreichen Diskussionen aus dem Weg. Er selbst
wollte die Themen setzen und die Kontrolle behalten. Das gilt auch
für seine Bildauswahl: hoch professionell, immer inszeniert und stets
mit der präsidialen Würde und Distanz, die man von einem
Staatsoberhaupt erwartet. Macron gibt sich jung, privat, modern.
Der deutsche Macron: international, innovativ, evolutionär
Dieser Politiker-Typus kommt auch in Deutschland gut an. Deutsche
Macron-Fans sind nah dran an Innovation, Entwicklung und Fortschritt,
geben sich modern-intellektuell und lesen Richard David Precht. Sie
halten nichts von Verschwörungstheorien. Sie wollen Evolution, nicht
Revolution, denn sie stammen aus der Mitte der bürgerlichen
Gesellschaft. Sie engagieren sich im bestehenden System, nicht
dagegen. Kulturell mögen sie die Bundeskunsthalle, Filmauslese von
Arthaus und Ballett genauso wie Star Wars. Ihre bevorzugte Partei ist
die FDP, Ideen von Bündnis 90/Grüne sind ihnen jedoch nicht fern.
Deutsche Macron-Fans lesen die Wirtschaftswoche und unterstützen
soziale Organisationen. Sie lachen über die heute-show, mögen es
schnieke und ästhetisch, lesen selbstbewusst ihre GQ.
Spahn, der konservative Modernisierer der Macht
Jens Spahn, aktuell knapp 93.000 Facebook-Fans, ist bei deutschen
Macron-Fans überdurchschnittlich angesagt. Macron-Fans liken Spahn
auf Facebook 22 Mal öfter als der Bevölkerungsdurchschnitt. Er
geriert sich als der nahbare Staatsmann, als Mittelweg zwischen
Lindner und Macron. In seiner Social-Media-Kommunikation legt er den
Fokus auf eigenen Content und arbeitet viel mit Key-Botschaften:
"Unser Triple für Familien: 25 Euro mehr Kindergeld pro Kind,
Steuersenkungen für Familien und ein Baukindergeld fürs familiäre
Eigenheim". Zudem ist Spahn ganz Parteimensch. Auf vielen seiner
Bilder präsentiert er sich unter CDU-Mitgliedern in den Regionen.
"Das alles wirkt nicht aufgesetzt oder inszeniert, sondern natürlich,
menschlich und authentisch. Spahn - so die Botschaft - ist in der
Union zu Hause und für die Parteimitglieder da. Und diese Botschaft
kauft man ihm komplett ab. So baut man eine interne Fanbase auf",
sagt Prof. Dr. Alexander Güttler.
Lindner, der polarisierende Macher
Deutlich anders präsentiert sich FDP-Spitzenkandidat Christian
Lindner. Zwölfmal öfter als der Bevölkerungsdurchschnitt liken ihn
die Macron-Sympathisanten auf Facebook. Lindner setzt wie Jens Spahn
lieber auf eigene Themen. Allerdings pflegt der Liberale einen
anderen Stil und geht - im Gegensatz zu Spahn - Kommentaren und
Facebook-Diskussionen nicht aus dem Weg. 176.000 Fans gefällt das.
Wie bei Macron wirkt sein Auftritt komplett durchgeplant, aber in
deutlich anderer Rolle: Bilder zeigen ihn im Privaten, er präsentiert
sich auch schon einmal im Unterhemd oder auf einer Yacht. "Lindner
inszeniert, polarisiert und provoziert - und gefällt sich darin. Die
perfekte Strategie, um die Etablierten als Außerparlamentarier
anzugreifen und für Aufsehen zu sorgen", führt Prof. Dr. Alexander
Güttler aus.
Zur PAS-Methodik:
Im sozialen Netzwerk Facebook hat PAS mithilfe von Social Media
Analytics die Lebenswelten der deutschen Fans von Emmanuel Macron
untersucht und durch KI-Algorithmen entschlüsselt. Mit ihren Likes
auf Facebook offenbaren sie, wer sie sind. Unverfälscht und
unmittelbar. PAS bildet die neuronalen Netzwerke und das soziale
Genom ab - die komplexe Lebenswelt der Fans wird so detailliert
sichtbar.
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