(ots) - Sagen wir so: Wahlkampf soll ja Spaß machen.
Möglichst auch denen, die wählen. Und was ist da besser als zwei
Tausendsassas? Ein älterer, der wirklich jedes Kunststück kennt und
alle Tricks, die sauberen wie die schmutzigen, und ein jüngerer, der
mehrere Rollen gleichzeitig spielen kann: den gefallenen Engel (wegen
seiner Plagiatsaffäre), den Weißen Ritter (trotz seiner
Plagiatsaffäre), den Traum aller Schwiegermütter (schon gleich gar
und sowieso) und nicht zuletzt die des Hoffnungsträgers. Hoffnung
setzt vor allem Horst Seehofer in Karl-Theodor von und zu Guttenberg,
denn er braucht ihn ganz dringend, um einen bayerischen
Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder zu verhindern.
Es kann sehr gut sein, dass Guttenberg jetzt Stimmen für die CSU
holt. Aber nach dem 24. September wäre es schon sehr überraschend,
würde Guttenberg wieder richtig aktiv einsteigen in die Politik.
Nicht, dass er es nicht könnte oder dürfte; er hat gebüßt für sein
Plagiat und ist reifer geworden, seine eskalierenden Glamour-Aktionen
von früher würde er sicher herunterdimmen. Aber irgendwie: Er ist
nicht der Typ, sich das jetzt noch mal zu geben, denn neben Glamour
ist Politik ja auch Tretmühle. Aber warten wir's ab. Schröders
Wahlkampfeinstieg ist sensationell. Auch ein bisschen frech, da zu
einem Gutteil seinem Ehrgeiz geschuldet, allen, die ihn wegen seines
Rosneft-Engagements - völlig zu Recht - hart kritisieren, zu zeigen,
wo der Hammer hängt. Schröder könnte für die SPD mehr Stimmen ziehen,
als es sich manche in der SPD vorstellen, und auch mehr, als es
manchen in der SPD lieb ist.
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