(ots) - Unbeachtet von der Weltöffentlichkeit nimmt
die Krise in der Zentralafrikanischen Republik immer dramatischere
Ausmaße an. Aufgrund der seit Anfang des Jahres zunehmenden Gefechte
zwischen christlichen und muslimischen Gruppierungen, sind in der
Zentralafrikanischen Republik inzwischen über eine Million Menschen
auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. 2,4 Millionen Menschen sind
abhängig von humanitärer Hilfe - fast jeder zweite Einwohner. 40.000
Kinder sowie 70.000 schwangere Frauen und stillende Mütter sind
unterernährt, die Säuglingssterblichkeit ist eine der höchsten der
Welt.
"Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die Lage weiter
zuspitzen wird", betont Louay Yassin, Pressesprecher der
SOS-Kinderdörfer weltweit. Die UN warne sogar vor einem drohenden
Genozid. Umso dramatischer ist die Tatsache, dass aktuell erst 25
Prozent der in diesem Jahr benötigten Gelder zusammengekommen sind.
"Überall im Land wurden Hilfsprogramme eingeschränkt oder
geschlossen, dringend benötigte Lebensmittelrationen wurden auf die
Hälfte reduziert. Das kostet täglich Menschenleben", sagt Yassin.
Die SOS-Kinderdörfer sind eine der wenigen im Land verbliebenen
Hilfsorganisationen. Sie sind seit 1990 in der Zentralafrikanischen
Republik aktiv. Aktuell unterstützt die Organisation zehntausende
Kinder und Familien unter anderem mit Nahrungsmitteln,
psychologischer und medizinischer Hilfe. SOS setzt sich für Bildung
ein und hilft Jungen und Mädchen, die in den gewalttätigen
Auseinandersetzungen ihre Eltern verloren haben, ihre Familie
wiederzufinden.
Yassin warnt davor, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.
"Wir dürfen nicht zuschauen, sondern müssen jetzt das Schlimmste
verhindern. Langfristig müssen wir die eigentlichen Ursachen des
Konflikts bekämpfen: Armut und soziale Ungleichheit. Aus all den
Krisen weltweit wissen wir, dass es eine schnelle Lösung nicht gibt."
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
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