(ots) -
Hat ein mit dem heutigen deutschen Strommix geladenes E-Auto eine
bessere Öko-Bilanz als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor? Brauchen
wir einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien? Und welche
Voraussetzungen muss die Politik für wirkungsvollere Elektromobilität
schaffen? Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg ließ nachfragen
und deckt Irrtümer, Wahrheiten und Notwendigkeiten auf.
Die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel hat sich zum
Ziel gesetzt, dass bis 2030 sechs Millionen Elektroautos auf
Deutschlands Straßen unterwegs sind. Das Programm der Grünen sieht
sogar vor, ab 2030 nur noch abgasfreie Neuwagen zuzulassen, und
Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) fordert eine EU-Quote für
Elektroautos. Bei vielen Meinungsverschiedenheiten zur Umsetzung
verfolgen alle politischen Lager das Ziel, Autos mit
Verbrennungsmotoren schrittweise abzuschaffen, um Treibhausemissionen
zu verringern. Doch wie viele Emissionen erzeugen Elektrofahrzeuge
tatsächlich im Vergleich zu Verbrennungsmotoren? Wie schätzen
Bundesbürger dies ein? Was sollte die Politik tun? Aktuelle
Ergebnisse liefert eine repräsentative Forsa-Studie im Auftrag des
Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) zum Thema
Elektromobilität und erneuerbare Energien.
Falsch: Heutige E-Autos haben immer eine bessere CO2-Bilanz als
Verbrennungsfahrzeuge
Jeder dritte Bundesbürger glaubt, dass Elektroautos, die mit dem
derzeitigen Strommix aus rund einem Drittel Strom aus erneuerbaren
Energien und zwei Drittel Strom aus konventionellen Gas- und
Kohlekraftwerken betrieben werden, bessere Treibhausemissionen
aufweisen als Autos mit Benzin- oder Dieselmotor. Das stimmt zwar
bezogen auf den CO2-Ausstoß in Gramm pro Kilometer, wenn nur der für
das Fahren benutzte Strom mit dem Spritverbrauch verglichen wird.
Bezieht man allerdings die CO2-Bilanz der Herstellung für den
Akku-Speicher mit ein, steht das Elektrofahrzeug weniger gut da. Eine
Untersuchung im Auftrag der staatlichen Schwedischen Energieagentur
ergab kürzlich, dass mit dem heutigen Stand der Technik bei der
Akkuproduktion zwischen 3,7 und 20 Tonnen CO2 entstehen. Das
bedeutet, dass ein in Deutschland mit konventionellem Strom geladenes
E-Auto in der Gesamt-CO2-Bilanz schlechter abschneidet als ein
vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Nur mit 100 Prozent
Ökostrom betankt, erreicht ein E-Auto, abhängig von Fahrzeugtyp und
Batteriegröße, laut der schwedischen Studie nach etwa drei bis acht
Jahren eine bessere CO2-Bilanz.
Richtig: Schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien notwendig
"85 Prozent der Befragten meinen, der Ausbau erneuerbarer Energien
müsste noch beschleunigt werden, um zu erreichen, dass alle der
geplanten sechs Millionen Elektroautos mit Ökostrom fahren können.
Diese Ansicht deckt sich mit unserer Wahrnehmung, dass die
Sektorenkopplung zwischen Strom- und Mobilitätssektor ökologisch nur
Sinn ergibt, wenn ausreichend grüner Strom verfügbar ist", sagt Jan
Rispens, Geschäftsführer vom Cluster Erneuerbare Energien Hamburg.
Wichtig: Voraussetzungen für mehr Elektromobilität
Dem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien misst die Mehrheit
der Befragten außerdem eine weitere wichtige Funktion zu: 70 Prozent
sehen darin eine Grundvoraussetzung für die vermehrte Verbreitung von
Elektroautos. "Diese Aussage zeigt sehr deutlich, dass es hierzulande
ein hohes Bewusstsein für das Thema Energiewende im Zusammenhang mit
Elektromobilität gibt", kommentiert Jan Rispens. "Staatliche
Förderung oder kostenloser Strombezug spielen als Kaufanreiz hingegen
eine geringere Rolle."
Darüber hinaus hält die Mehrheit der Befragten eine gut ausgebaute
Ladeinfrastruktur (90 Prozent), eine Reichweite von Elektroautos von
mindestens 500km (83 Prozent) sowie keinen oder nur einen geringen
Preisunterschied zu Autos mit herkömmlichem Antrieb (80 Prozent) für
zentrale Bedingungen für den Erfolg von Elektromobilität.
Nach eigenen Angaben bezieht bereits etwa ein Drittel der
Befragten im Haushalt Ökostrom, zwei Drittel beziehen konventionellen
Strom. "Jeder Haushalt kann auch heute schon Ökostrom nutzen, um
seine Klimabilanz zu verbessern. Und viele Haushalte tun dies heute
bereits. Aber jeder, der in den kommenden Jahren sein Elektrofahrzeug
zu Hause laden will, sollte für seine Klimabilanz vorher unbedingt
auf Ökostrom umsteigen", so Jan Rispens weiter.
Ãœber das EEHH-Cluster
Seit der Gründung 2011 haben sich über 190 Mitgliedsunternehmen
und -institutionen aus der Metropolregion Hamburg im Cluster
Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) zusammengeschlossen. Ziel
ist es, in diesem Netzwerk die Kompetenzen der Unternehmen,
Forschungseinrichtungen und Institutionen zu bündeln und die
Zusammenarbeit im Bereich der Ernereubaren Energien zu stärken und zu
fördern. Ein Schwerpunkt des EEHH-Clusters bildet die Windenergie an
Land und See. Weitere Informationen zum Cluster: www.eehh.de
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