(ots) - Die Politik ist eine homogene Veranstaltung.
Viele Akademiker, viele Juristen, viele Lehrer und viele
Parteikarrieristen. Zu wenige Praktiker aus der Wirtschaft wollen
sich das Posten-Geschacher, auch das im Vergleich zu den Top-Jobs in
der Wirtschaft relativ niedrige Gehalt, antun. Es ist also
wünschenswert, dass der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik
intensiver wird. Die Expertise von außen ist gut. Der Wechsel muss
aber beidseitig funktionieren. Ein Politiker muss nach seinem
Ausscheiden und einer gewissen Karenzzeit in der Wirtschaft arbeiten
dürfen. Es ist auch nachvollziehbar, dass dies wahrscheinlich
irgendwie mit dem früheren Fachgebiet zu tun hat. Aber wenn der
frühere deutsche Bundeskanzler als Chefkontrolleur zu einem
Unternehmen wechselt, das auf der Sanktionsliste der EU steht und das
mit Milliarden die politischen Ziele eines zumindest teil-autoritären
Präsidenten unterstützt, ist das mehr als ein Geschmäckle. Es ist
inakzeptabel. Wir brauchen einen pragmatischen Kurs zu Russland. Wir
brauchen nicht Schröder im Rosneft-Aufsichtsrat.
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