PresseKat - VW Skandal - neue Strafanzeige gegen Audi wegen Getriebesoftware bei Benzinfahrzeugen, weitere Klage

VW Skandal - neue Strafanzeige gegen Audi wegen Getriebesoftware bei Benzinfahrzeugen, weitere Klageflut droht

ID: 1525406

(ots) - Neue Strafanzeige gegen Audi. Die im Abgasskandal
führende Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH hat
bei der Staatsanwaltschaft München II Strafanzeige gegen die
Vorstände der Audi AG wegen des Verdachts des Betruges und der
strafbaren Werbung erstattet wegen eines bisher wenig beachteten
Vorgangs. Außerdem droht eine weitere Klageflut auch bei
Benzinfahrzeugen.

Es geht dabei um den Vorwurf einer Manipulation bei Benzin- und
Dieselfahrzeugen. Auto Motor und Sport berichtete dazu:

"Die Getriebe-Software bei Audi-Modellen mit dem Automatikgetriebe
des Typs AL 551 war schon einmal in einem anderen Zusammenhang
auffällig geworden. Eine US-Anwaltskanzlei hatte am 9. November 2016
eine erste Sammelklage im Namen von Autobesitzern wegen angeblicher
Manipulation von Emissionswerten bei Benzinern mit 3,0-Liter-Motoren
eingereicht. Betroffen seien die Modelle A6, A8, Q5 sowie
wahrscheinlich auch Q7 und möglicherweise noch weitere Audi mit
Automatikgetriebe.

Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" berichtet, dass Ingenieure der
kalifornischen Umweltbehörde CARB die Manipulation im Sommer entdeckt
hätten. Sie betrifft Audi-Modelle mit dem Automatikgetriebe AL 551,
laut Bericht der Wochenzeitung wurde das Getriebe in mehrere 100.000
Fahrzeuge eingebaut - bis Mai 2016 inklusive Schummel-Software.

Ein Dreh am Lenkrad steigert den Verbrauch

Aufgeflogen ist die Manipulation, als während des Prüfstandslaufs
eines Audi mit V6-Motor jemand am Lenkrad drehte: Die Messwerte
seinen darauf hin dramatisch gestiegen, berichtet die Zeitung. Die
Software starte zunächst in einem "Warm-up" mit niedriger
Schaltdrehzahl, spart so Kraftstoff und CO2. Sobald das Lenkrad um
mehr als 15 Grad gedreht wird - was auf dem Prüfstand normalerweise
nicht vorkommt, im Straßenverkehr hingegen völlig normal ist -




schaltet die Software um. Damit soll bei Messwerten des schädlichen
Klimagases CO2 getrickst worden sein - auch bei Benzinern. Das würde
bedeuten, dass der Skandal, bei dem es bislang um den Ausstoß des
Schadstoffs Stickoxid bei Dieselwagen ging, eine neue Dimension
erhalten würde.

Der Betrug ist besonders heikel, weil sich Audi zur Zeit wegen des
Abgasskandals in Verhandlungen mit der US-Justiz befindet. In
Deutschland richtet sich außerdem die Kfz-Steuer nach dem
CO2-Ausstoß, ebenso die NoVa in Österreich. Dem Kraftfahrt Bundesamt
(KBA) hatte Audi noch vor einigen Monaten erzählt, gar keine
Prüfstandserkennung zu verwenden.

"Zyklusoptimiertes Schaltprogramm"

Die "Bild am Sonntag" zitiert aus dem Abschlussprotokoll einer
Sommerfahrt in Südafrika, laut dem Axel Eiser, der damalige Leiter
Antrieb fragt: "Wann wird es das zyklusoptimierte Schaltprogramm
geben?" Das "Schaltprogramm soll so ausgelegt werden, dass es auf der
Rolle zu 100 % aktiv ist, beim Kunden aber nur in 0,01 %." Axel Eiser
leite inzwischen die Aggregateentwicklung des Volkswagen-Konzerns, so
die BamS weiter."

Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH hat
deshalb bereits 2 Klagen vor dem Landgericht Offenburg gegen die Audi
AG auf Schadensersatz wegen 2 Benzinfahrzeugen der Modelle Q5 und RS6
eingereicht, in denen das Getriebe AL551 verbaut ist. Vertreten wird
Audi von den Kanzlei Freshfields, die vortragen lässt, es sei nicht
manipuliert worden und das KBA habe die Getriebesoftware nicht
beanstandet. Auf Anfrage der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH teilt das KBA hingegen mit, der
Sachverhalt werde noch ermittelt. Die Kanzlei ist der Ansicht, dass
es sich bei der Software um eine illegale Abschalteinrichtung
handelt. Unabhängig davon sei das Fahrzeug aber mangelhaft, weshalb
Audi Schadensersatz schuldet.

Eine im Abgastest auffällige Getriebesoftware führte bei Audi zum
Rückruf von 24.000 Diesel der Baureihen A7 und A8 mit dem
Dreiliter-V6-TDI der Abgasnorm EU5. Beim Porsche Cayenne bringt sie
einen Rückruf und einen Zulassungsstopp. Rechtsanwalt Dr. Ralf Stoll,
der die Strafanzeige erstattet hat, teilt mir: "Vor dem Hintergrund
der neusten Rückrufe bei Audi und Porsche ist die Verteidigung von
Audi zu dem Getriebe AL551 nicht glaubhaft. Es wird sich deshalb die
Staatsanwaltschaft mit dem Sachverhalt beschäftigen müssen. Nachdem
erste Klagen eingereicht wurden, droht Audi eine Klageflut auch bei
Benzinern."



Pressekontakt:
Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Einsteinallee 1/1
77933 Lahr
Telefon: 07821 / 92 37 68 - 0
Fax: 07821 / 92 37 68 - 889
kanzlei(at)dr-stoll-kollegen.de
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Datum: 01.09.2017 - 07:20 Uhr
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