(ots) - Die Tarifauseinandersetzungen im Jahr 2017 sind
überraschend harmonisch verlaufen. Das belegt eine Untersuchung des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die vorab die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) berichtet.
Der für den IW-Gewerkschaftsspiegel erhobene
Konfliktintensitäts-Index lag bei den acht beobachteten
Tarifverhandlungen im Durchschnitt bei 4,9 Punkten - so niedrig wie
noch nie seit Beginn der Messung 2006. Bei dem Index vergeben die
Tarifexperten anhand einer Skala Punkte von null bis sieben, je
nachdem, zu welchen Mitteln die Gewerkschaften im Laufe der
Auseinandersetzung gegriffen haben: für reine Verhandlungen ohne
Drohungen oder Arbeitskampf gibt es null Punkte, bei Arbeitskämpfen
nach einer Urabstimmung sieben Punkte. Da ein einzelner Konflikt
mehrfach eskalieren kann, zählen die Forscher die Konfliktpunkte
zusammen. Nicht nur die geringe Zahl der Verhandlungen sorgte nach
Angaben des IW dafür, dass der Wert 2017 derart niedrig ausfiel. Auch
dort, wo sich Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände an einen Tisch
setzten, ging es geräuschlos zu - etwa zwischen Piloten und der
Lufthansa oder zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL.
Eine Ausnahme bildet der Einzelhandel: Dort wurde mit insgesamt 26
Konfliktpunkten - angesammelt durch zahlreiche Warnstreiks - der
höchste Konfliktwert erreicht, gefolgt von den Tarifverhandlungen bei
den Ländern (acht Punkte) und der Auseinandersetzung zwischen
Eurowings und der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (fünf
Punkte).
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