(ots) - Mit einem festlichen Radiokonzert feierte
das WDR Sinfonieorchester am Samstagabend sein 70-jähriges Bestehen.
Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks, und Armin Laschet,
Ministerpräsident des Landes Nordrheinwestfalen, gratulierten.
In seinem Grußwort zum Jubiläumskonzert "70 Jahre WDR
Sinfonieorchester Köln" sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet:
"Musik berührt uns tief im Inneren und verbindet uns über Grenzen von
Sprache, Herkunft und Glaube hinweg. Das WDR-Sinfonieorchester
ermöglicht solche Begegnungen weit über die Landesgrenzen hinaus. Für
diesen Beitrag zur Kultur und zu einem guten Zusammenleben in unserem
Heimatland Nordrhein-Westfalen danke ich allen, die sich in 70 Jahren
für das WDR-Sinfonieorchester engagiert haben." Auch WDR-Intendant
Tom Buhrow hob in seiner Rede das internationale Renommee des
Orchesters und seine Bedeutung für das Land Nordrhein-Westfalen
hervor: "Konzerte in Iserlohn und Peking, in Viersen und in Tokio, in
Detmold und in Wien, in Coesfeld und in Salzburg. Das
Sinfonieorchester ist begehrt wie ein junger Popstar, weltweit
unterwegs und gleichzeitig fest in der Region verankert. Das ist
Weltklasse zum Anfassen! Ich bin stolz darauf, dass wir das den
Menschen in Nordrhein-Westfalen seit 70 Jahren bieten können - als
ein Teil des breiten Kulturangebots des WDR."
Gegründet worden war das WDR Sinfonieorchester 1947 mit dem
Auftrag, allen Menschen in Nordrhein-Westfalen die sinfonische Musik
in ihrer ganzen Bandbreite auf höchstem Niveau zugänglich zu machen.
Seine Konzerte sind deshalb seit 70 Jahren im Radio zu hören. Als
eines der führenden Klangkörper Deutschlands kann das Orchester
mittlerweile auf rund 1.000 Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer
Werke, zahlreiche gefeierte Auftritte im In- und Ausland sowie viele
preisgekrönte CD-Produktionen zurückblicken. Chefdirigent ist seit
der Spielzeit 2010/11 Jukka-Pekka Saraste. Unter seiner Leitung stand
auch das festliche Radiokonzert im Großen Sendesaal des WDR. Durch
den Abend führte WDR-3-Moderatorin Wibke Gerking.
Gespielt wurden anlässlich des Jubiläums Werke, mit denen das
Orchester Musik- und Radiogeschichte geschrieben hat. So etwa die
Bläsersinfonie von Igor Strawinsky, mit der im Oktober 1951 der Große
Sendesaal im WDR-Funkhaus am Kölner Wallrafplatz eingeweiht worden
war; Strawinsky, damals der größte lebende Komponist, war nach
15-jähriger Deutschlandabstinenz extra nach Köln gekommen, um das WDR
Sinfonieorchester persönlich zu dirigieren.
Mit Bernd Alois Zimmermann kam zudem ein herausragender Vertreter
der musikalischen Avantgarde zu Ehren. Viele seiner Werke hatte das
WDR Sinfonieorchester uraufgeführt, die Beziehung zwischen dem 1970
verstorbenen Komponisten und dem Klangkörper war eng. Für den
Gala-Abend wählte das Orchester "Musique pour les soupers du Roi Ubu"
aus, eine Zitatsammlung aus den unterschiedlichen Epochen der
Musikgeschichte. Die von Zimmermann gewünschten aktuellen Couplets
steuerte der Kabarettist Fritz Eckenga bei, der ebenfalls auf die
Kunst des Zitats zurückgriff: Er zitierte Musiker und Dirigenten des
WDR Sinfonieorchesters ebenso wie Musikredakteure und Radiomacher und
gewährte so einen tiefen Einblick in die Seele des Orchesterbetriebs.
Die anschließende 9. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch hatte das
Orchester erstmals 1954 aufgeführt: damals ein Stück neuer Musik. Den
Ruf, auch weiterhin zu den wichtigsten Anregern, Auftraggebern und
Interpreten zeitgenössischer Orchestermusik zu gehören, bekräftigten
die Musiker schließlich mit der Uraufführung der Orchesterfassung von
Johannes Schöllhorns "Encore". Die Zuschauerinnen und Zuschauer -
darunter Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie -
spendeten langanhaltenden, begeisterten Applaus.
Pressekontakt:
Barbara Feiereis, WDR Presse und Information, Tel. 0221 2207122,
Barbara.feiereis(at)wdr.de
Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell