(ots) - Das Ergebnis war erwartbar. Jede Seite hat ihren
Kandidaten zum großen Sieger ausgerufen. Die SPD war so siegesgewiss,
dass sie den Sieg sogar Stunden vor dem Duell meldete. Dergleichen
stärkt das Vertrauen in die etablierten Parteien sicher ungemein -
aber das nur am Rande.
Auf der einen Seite also Angela Merkel, die den Spitznahmen
"Teflon-Kanzlerin" nicht zu Unrecht trägt, auf der anderen Seite
Martin Schulz, der sich persönlich für "nicht langweilig" hält - und
diese Meinung ziemlich exklusiv haben dürfte.
Die Moderatoren versuchten Differenzen heraus zu kitzeln, wo keine
sind. Viel Lavieren, ein bisschen Trump-Bashing zum allgemeinen
Wohlfühlen und viel Phrasen. Lösungsansätze für die großen,
drängenden Probleme wie Altersarmut - Fehlanzeige.
Und am Ende, wie bereits erwähnt, nur Gewinner. Zugegeben,
zumindest Frau Merkel und Herr Schulz werden weich fallen. Frau
Merkel wird ziemlich sicher vier weitere Jahre Kanzlerin sein. Und
Gerüchte halten sich hartnäckig, dass Martin Schulz ab 2019
Nachfolger von Jean-Claude Juncker im Amt des Chefs der EU-Kommission
sein wird.
Für die Bayernpartei zeigt hingegen dieses "Duell", das eigentlich
ein Duett war, einen Zustand dieser Republik, der bedenklich ist.
Alles wird von pappiger Konsenssoße überlagert, man rettet sich von
Wahltermin zu Wahltermin irgendwie über die Zeit. Alle vier Jahre
gibt es dann ein Theaterstückchen, in dem der Kasper und das Krokodil
mit Klatschen aufeinander einschlagen. Um dann doch wieder gemeinsam
weiter zu wursteln.
Und deswegen gibt es in den Augen der Bayernpartei doch Verlierer.
Und das sind viel mehr als die Gewinner, es sind die Bürger
hierzulande.
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