(ots) - Gestern Abend also politischer Katzentisch. Nach
dem großen TV-Duell der beiden Kanzlerkandidaten von CDU und SPD am
Sonntag waren die kleinen Parteien dran. Gleichzeitig lief zu allem
Ãœbel auch noch das WM-Qualifikationsspiel der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft. Die Einschaltquoten für Grüne, Linke und
teils FDP und AfD waren entsprechend niedriger. Sonderbar auch, dass
im ZDF die AfD und die Liberalen nicht mitdiskutieren durften, bei
der ARD aber doch - Demokratie ist manchmal ein anderes Wort für
Durcheinander. Der Kurs des ZDF ist einleuchtend. Es treten auf,
ausschließlich die Parteien, die im aktuellen Bundestag vertreten
sind. Punkt. Nur weil AfD und FDP in Umfragen über der
Fünf-Prozent-Hürde liegen, kann das nicht die Teilnahme bedeuten. Für
die Demokratie ist das ganze Hin und Her nicht gut. Alle im Parlament
vertretenen Parteien sollten dieselben Chancen haben, sich und ihre
Vorstellungen zu präsentieren. Eine große Runde wäre deshalb richtig.
So blieb den kleinen Spitzenkandidaten gestern nur übrig, sich an
sich selbst und an den beiden Großen abzuarbeiten. Dabei ist
angesichts der aktuellen politischen Konstellation gestern Abend die
Stunde der Opposition gewesen. Die ist umso wichtiger, als in den
vergangenen Jahren die Große Koalition tun und lassen konnte, was sie
wollte. Und: Je nach Wahlausgang, könnte die nach Union und SPD
drittstärkste Partei zum Kanzler- oder Kanzlerinnenmacher werden.
Dafür ist der Katzentisch nicht würdig.
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