PresseKat - VPRT fordert faire Umstiegsbedingungen in die digitale Radiozukunft / Privatradios brauchen Infrast

VPRT fordert faire Umstiegsbedingungen in die digitale Radiozukunft /
Privatradios brauchen Infrastrukturförderung / kein UKW-Abschaltdatum

ID: 1526565

(ots) - Der Fachbereich Radio und Audiodienste im Verband
Privater Rundfunk und Telemediendienste e.V. (VPRT) hat auf seiner
heutigen Sitzung im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbandes in
Berlin die Anforderungen für einen Übergang auf die
digital-terrestrische Radiozukunft einstimmig beschlossen und
vorgestellt. In dem "Vier-Punkte-Plan" bekennt sich der Verband zu
einer Unterstützung des Digitalumstiegs auf DAB+, wenn er fair und
den wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Privatradios entsprechend
ausgestaltet wird.

Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste
im VPRT und Geschäftsführer von Radio Regenbogen: "Bei der Diskussion
um DAB+ scheint der politische Wille den Point-of-no-Return erreicht
zu haben. Die Bedenken der privaten Radiounternehmen an einer
digitalen Migration des terrestrischen Hörfunks wurden bis dato in
der politischen Willensbildung nicht berücksichtigt: Fragen der
Finanzierung des Umstiegs, des Erhalts der lokalen, regionalen und
landesweiten Vielfalt bis hin zur medienpolitischen Gestaltung eines
dualen Rundfunksystems mit gleichen Voraussetzungen für private und
öffentlich-rechtliche Radioangebote sind nach wie vor unbeantwortet.
Der VPRT nimmt die politisch intendierte Entwicklung zur Kenntnis. Im
Interesse seiner Mitglieder trägt er konstruktiv dazu bei, dass in
diesem Wandlungsprozess das duale Radiosystem erhalten bleibt - keine
Expansion öffentlich-rechtlicher Radioprogramme unter dem Mantel der
Digitalisierung - sowie eine solide Geschäftsgrundlage und eine
Abbildung aller bestehenden privaten Hörfunkprogramme über DAB+
gewährleistet sind. Wir wollen damit eine digitale Medienzukunft
mitgestalten, in der das Radio unverändert als Garant für Vielfalt,
Information und Unterhaltung - gerade auch in den regionalen
Versorgungsräumen - steht."





Der Vier-Punkte-Plan zur Hörfunkmigration

1. Motive der Migration

- DAB+ ist kein einheitlicher europäischer Standard - Radio ist
schon längst Multichannel.
- Gleichwohl ist für DAB+ aber aus politischen Gründen der
Point-of-no-Return überschritten.
- Der private Hörfunk ist daher bereit, eine Migration aktiv zu
unterstützen, sofern die Finanzierungsgrundlage dafür
gewährleistet ist und faire Leitplanken definiert werden.
- Dazu gehören die Sicherstellung eines ausgewogenen dualen
Systems sowie die Abbildung aller bestehenden privaten
UKW-Programme über DAB+.

2. Faire Bedingungen für Umstieg

- Der öffentlich-rechtliche Hörfunk benötigt für den Umstieg auf
DAB+ bis 2025 schätzungsweise rund 600 Millionen Euro, die er
aus dem Rundfunkbeitrag erhält.
- Eine vergleichbare Summe - rund 500 Millionen Euro - muss der
private Hörfunk aufbringen.
- Dieser Zusatzaufwand ist über Werbung nicht zu finanzieren.
Daher bedarf es auch für den privaten Hörfunk einer
Infrastrukturförderung.
- Diese Förderung ist zwingende Voraussetzung für die Migration.

3. Einstiegsphase in die Migration

- Ab dem Zeitpunkt der gesicherten Finanzierung und der
Möglichkeit, alle bestehenden privaten UKW-Programme über DAB+
abzubilden, wird der private Hörfunk DAB+ aktiv bewerben.
- Ein Abschaltdatum (auch nicht die Diskussion hierüber) darf es
bis zum Absinken der tatsächlichen analogen Nutzung auf unter 10
% nicht geben. Maßgeblich für die Messung der Nutzung ist der
Anteil der UKW-Verbreitung an der durchschnittlichen
Stunden-Netto-Reichweite (Werbefunk Gesamt, 14-59 Jahre, Mo-Fr,
6-18 Uhr).
- Da sich Privatradio maßgeblich durch Werbung finanziert, reicht
die bloße Verbreitung von Endgeräten als Maßstab für den
Einstieg in die Migration nicht aus.

4. Dreijährige Übergangsphase

- Erst wenn die tatsächliche analoge Restnutzung unter 10 % der
Gesamtnutzung fällt, beginnt die dreijährige Übergangsphase von
UKW zu DAB+.
- Binnen der darauffolgenden drei Jahre wird die UKW-Verbreitung
eingestellt.

Ãœber den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 150 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.



Für Rückfragen:
Pressesprecher Hartmut Schultz,
Hartmut Schultz Kommunikation GmbH
T | +49 30 3 98 80-101,
E | hs(at)schultz-kommunikation.com

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