Social-Media-Wahlkampfanalyse: Warum Angela Merkel nicht für die CDU und Martin Schulz nicht für die SPD steht
(firmenpresse) - Düsseldorf, 06. September 2017
Auch nach dem einzigen TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und dem SPD-Kandidaten Martin Schulz bleibt der große Abstand in der Wählergunst. Eine PAS-Analyse zeigt, warum: Schulz bleibt in der "Burger"-Falle stecken. Die Schulz-Fans sind Randgruppen der Gesellschaft - wie das Brötchen im Burger. Das galt bereits zu Beginn des Wahlkampfs, wie eine PAS-Studie im Mai gezeigt hatte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. "Merkel und Schulz schweben beide über der Realität ihrer jeweiligen Parteien. Doch während Merkel als Stimme der Vernunft wahrgenommen wird, sieht die bodenständige SPD-Basis ihren eigenen Kandidaten als abgehobenen Euro-Kosmopoliten an", sagt Studieninitiator Prof. Dr. Alexander Güttler, CEO der Kommunikations- und Unternehmensberatung komm.passion.
Die Initiative Pragmatic Analytic Services (PAS) von komm.passion und von Data Science Consulting hat die Lebenswelten der jeweiligen Fans der Parteien bei Facebook durch KI-Algorithmen entschlüsselt und mit denen der beiden Kanzlerkandidaten verglichen.
Merkel-/CDU-Fans träumen von schwarz-gelber Koalition
Die PAS-Analyse zeigt: Der typische Fan von Dauerkanzlerin Angela Merkel ist kein Kind von Traurigkeit. Er interessiert sich für die Fußball-WM, steht auf Ferrari und fliegt bevorzugt Lufthansa. Bei Information setzt er auf Seriosität - mit der FAZ und dem Spiegel. Zur Unterhaltung darf es seichter werden: Die Merkel-Fans lachen gern über Kai Pflaume, die Geissens, Mr. Bean und Oliver Pocher. Damit spricht die Kanzlerin weitere Zielgruppen an als nur die eigene Parteibasis. Denn die tickt in einigen Bereichen ganz anders: CDU-Fans liken auf Facebook Wandern, Museum und Kreuzfahrten. Risiken dagegen scheuen sie: Während bei den Merkel-Fans Versicherungskonzerne gar nicht angesagt sind, interessieren sich die vorsorgebewussten Unions-Getreuen für Herrn Kaiser & Co. Dieses Bedürfnis nach Sicherheit, Recht und Ordnung greift die CDU-Plakatwerbung geschickt auf: "Denen den Rücken stärken, die für uns stark sind" lautet der Claim auf einem Motiv mit Polizisten.
Auch wenn die perfekte Harmonie anders aussieht - grundlegende Gemeinsamkeiten zwischen der CDU und ihrer Kanzlerkandidatin sind nicht zu übersehen. "Für den Ausgang der Bundestagswahl heißt das, dass es Merkel nicht besonders schwer fallen sollte, die CDU-Wählerbasis zu aktivieren", folgert Kommunikationsexperte Prof. Dr. Alexander Güttler. "Merkel wirkt beinahe parteienübergreifend. Es gibt zumeist genügend Anknüpfungspunkte für die konservative Parteibasis. Nur für den rechten Rand hat es nicht gereicht." Bemerkenswert beim Ergebnis der PAS-Studie ist auch: Sowohl die Merkel- als auch die CDU-Anhängerschaft fahren auf die FDP und Christian Lindner ab. "Eine schwarz-gelbe Koalition wäre sowohl im Sinne der Merkel- als auch der CDU-Fans", folgert Kommunikationsexperte Alexander Güttler.
"Mind the gap": Lücke zwischen SPD- und Schulz-Fans
Ganz anders sieht es bei der SPD aus. Wenn der eigene Kanzlerkandidat bei den Parteifans unbeliebter als der Fraktionsvorsitzende im Bundestag ist, gibt das zu denken. Bei Facebook liken - im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt - deutlich mehr SPD-Fans Thomas Oppermann als Martin Schulz. Der Spitzenkandidat rangiert auf der Beliebtheitsskala erst auf Rang neun - noch hinter der Grünen Katrin Göring-Eckardt. Sicherlich, es gibt auf Facebook Gemeinsamkeiten zwischen den Schulz- und den SPD-Fans. Gesellschaftliche Verantwortung gehört klar dazu - mit Likes für die Arbeiterwohlfahrt, die IG Metall, Greenpeace, PRO ASYL und den WWF.
Die PAS-Analyse offenbart jedoch auch: Zwischen dem Lebensstil der Schulz-Anhänger und denen, die sich auf Facebook zur SPD bekennen, klafft eine Lücke. Die Parteibasis betont ihre Nähe zur katholischen Kirche und übt sich in biederer Bescheidenheit: Sie fährt mit dem Dacia in Urlaub und bevorzugt Jugendherberge statt Hotel. Bei den Fans des Kosmopoliten Schulz ist davon keine Rede. Deshalb mahnt komm.passion-CEO Alexander Güttler: "Schulz muss die Wählerbasis der eigenen Partei wesentlich stärker aktivieren als Merkel. Für den Kanzlerkandidaten ist es in den letzten Wahlkampf-Wochen wichtig, dass er auch an die alten SPD-Werte appelliert, um die Wähler hinter sich zu bringen."
Zur PAS-Methodik:
Im sozialen Netzwerk Facebook hat PAS mithilfe von Social Media Analytics die Lebenswelten der Fans der SPD und ihres Kanzlerkandidaten Martin Schulz sowie der CDU und von Kanzlerin Angela Merkel untersucht und durch KI-Algorithmen entschlüsselt. Mit ihren Likes auf Facebook offenbaren sie, wer sie sind. Unverfälscht und unmittelbar. PAS bildet die neuronalen Netzwerke und das soziale Genom ab - die komplexe Lebenswelt der Fans wird so detailliert sichtbar.
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