(ots) - Als viel zu niedrig und "in keiner Weise
bedarfsdeckend" kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die
geplante Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze zum 1.1.2018 um lediglich 7
Euro auf dann 416 Euro. In einer Studie hatte der Verband der
Bundesregierung zuletzt manipulative Eingriffe in die statistischen
Berechnungen nachgewiesen, die aktuell zu einer massiven Unterdeckung
der Regelsätze in Hartz IV führen. Ohne jegliche Korrektur würden die
viel zu niedrigen Regelsätze nun schlicht entsprechend der Preis- und
Lohnentwicklung fortgeschrieben. Nach den Berechnungen des
Paritätischen müsste der Regelsatz für Erwachsene bei sachgerechter
Herleitung von derzeit 409 um mindestens 120 Euro auf dann 529 Euro
angehoben werden.
"Der jetzige Regelsatz ist Ausdruck von kleinlicher Missgunst und
armutspolitischer Ignoranz. Diese Bundesregierung hat für arme
Menschen ganz offensichtlich und im wahrsten Sinne des Wortes nicht
viel übrig. Im Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung muss
zwingend eine Reform der Regelsatzberechnung sowie die Schaffung
einer bedarfsgerechten Mindestsicherung verankert sein", fordert
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbandes.
Insbesondere die Kinderregelsätze seien absolut unzureichend. "Die
Erhöhung der Kinderregelsätze um lediglich drei bis fünf Euro sind
ein kinder- und familienpolitischer Skandal. Die Bekämpfung von
Kinderarmut hat offenbar nur in Sonntagsreden Platz", kritisiert
Schneider. Der Paritätische fordert von der kommenden Bundesregierung
die sofortige Einsetzung einer Expertenkommission, um die Frage zu
beantworten, was ein Kind braucht.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, e-Mail: pr(at)paritaet.org
Original-Content von: Parit?tischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell