(ots) - "Mehr als die Hälfte der Unternehmer haben die
Arbeit der Großen Koalition mit den Schulnoten 'ausreichend' oder
'ungenügend' bewertet", so Mittelstandspräsident Mario Ohoven bei der
Vorstellung einer aktuellen Unternehmerumfrage zur Bundestagswahl.
Die Kritik der Mittelständler erstreckt sich auf viele
Politikbereiche. Besonders enttäuscht sind die Unternehmer über das
Versagen von Schwarz-Rot beim Bürokratieabbau. "Anspruch und
Wirklichkeit klaffen hier weit auseinander", sagte Ohoven. Die Große
Koalition wollte die Bürokratiebelastung für die Unternehmen spürbar
senken, tatsächlich jedoch haben die Bürokratiekosten im vergangenen
Jahr erstmals die Grenze von 45 Milliarden Euro überschritten. Daher
steht für den Mittelstand die Senkung der Bürokratiekosten auf der
Agenda für die neue Bundesregierung weit oben (39 Prozent). Auf Platz
Eins rangiert das Thema Bildung. Jeder zweite Unternehmer fordert
wirksamere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung. Ein
Einwanderungsgesetz mit Punktesystem gehört für 38 Prozent der
Mittelständler zu den vorrangigen Aufgaben. Über ein Drittel lehnt
alle Pläne ab, das Bargeld hierzulande abzuschaffen. Knapp zwei
Drittel der Unternehmer wünschen sich ein Bündnis aus Union und FDP
nach dem 24. September. Ebenso deutlich hat das Modell Große
Koalition in den Augen der Mittelständler abgewirtschaftet: Gerade
einmal vier Prozent möchten eine Fortsetzung von Schwarz-Rot. Alle
anderen denkbaren Regierungskonstellationen bleiben im einstelligen
Bereich.
Bei den Spitzenpolitikern führt FDP-Chef Christian Lindner die
Beliebtheitsskala mit 58 Prozent an, gefolgt von Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU) mit 33 Prozent. Wolfgang Kubicki (FDP) kommt
auf 29 Prozent. Die Schlussplätze belegen Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles (SPD) mit einem Prozent und Bundesverkehrsminister
Alexander Dobrindt (CSU) mit drei Prozent.
Die Kanzlerfrage entscheidet die Amtsinhaberin überdeutlich für
sich: 82 Prozent der Mittelständler würden Angela Merkel direkt
wählen, nur 18 Prozent SPD-Herausforderer Martin Schulz. "Egal, wie
die neue Bundesregierung aussieht, unsere wichtigste Forderung sind
investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen. Dies werden wir von der
Politik einfordern", betonte Mittelstandspräsident Mario Ohoven.
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