(ots) - Mit klaren Worten hat der Duisburger
Oberbürgermeister Sören Link live bei stern TV die Bundesregierung
aufgefordert, die Stadt bei der Beseitigung der Missstände im
Problembezirk Marxloh stärker zu unterstützen: "Uns laufen die
Sozialkosten weg", sagte der SPD-Politiker. "Wir als Stadt müssen zur
Kenntnis nehmen, dass wir da ganz oft alleingelassen sind mit der Not
der Menschen, auch mit den sozialen Konflikten, die es da gibt."
Dabei sieht Link insbesondere Bund und Länder in der Verantwortung:
"Ich erwarte, dass die Bundesregierung handelt. Ich nehme wahr, dass
sich insbesondere Bundes- und Landesbehörden da einen schlanken Fuß
machen, und eben nicht so konsequent dagegen vorgehen, wie ich es mir
wünschen würde."
In der Vergangenheit hatte Link mit seinen teils provokativen
Aussagen zum Thema Zuwanderung für Schlagzeilen gesorgt - und
bekräftigte seine Meinung auch im Gespräch mit Steffen Hallaschka:
"Es kann nicht richtig sein, dass jemand nach Deutschland kommt und
sich hier über die Sozialleistungen, insbesondere über das
Kindergeld, einen Lebensstandard sicherstellen kann, den er
beispielsweise in Rumänien und Bulgarien überhaupt nicht erreichen
kann."
Gleichzeitig verteidigte der 41-Jährige das konsequente Vorgehen
der Stadt beim Thema Zwangsräumung von sogenannten Schrottimmobilien
- auch wenn dies zur Folge hat, dass alteingesessene Bürger ihr
Zuhause verlieren: "Wenn wir feststellen, dass zum Beispiel
Brandschutz in eklatanter Weise verletzt wird, dann muss die Stadt da
handeln. Das ist notwendig und richtig, um Gefahren für Leib und
Leben abzuwehren." Gleichzeitig zeigte der Duisburger OB auch
Mitgefühl mit den Opfern der Zwangsräumungen: "Das sind menschlich
unwahrscheinlich nahegehende Schicksale, das fasst einen einfach an."
Einen der Hauptgründe für die Missstände in Marxloh sieht der
SPD-Politiker darin, dass skrupellose Eigentümer ihre
Schrottimmobilien überteuert an Armutsflüchtlinge aus Bulgarien und
Rumänien vermieten: "Das ist ein hochkriminelles System, in dem
Vermieter die materielle Not und die kulturellen Eigenarten der
Menschen ausnutzen, um dann sehr schnell sehr viel Geld zu
verdienen."
Zuvor hatte stern TV über das Leben der Bewohner im Problemviertel
Duisburg-Marxloh berichtet. Der Stadtteil hat sich in den letzten
Jahren zu einem Problembezirk entwickelt, in dem heute vor allem
Armutsflüchtlinge leben.
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