(ots) -
Eine Energiewende, von der auch Mieterinnen und Mieter
profitieren - das möchte die Bundesregierung mit dem im Juni
verabschiedeten Mieterstromgesetz erreichen. Wie das funktionieren
kann hat sich Bundesministerin Brigitte Zypries am Donnerstag in der
Haasestraße in Berlin angesehen. Dort hat der nachhaltige
Energieversorger NATURSTROM AG gemeinsam mit dem Immobilienentwickler
pro.b sein jüngstes Mieterstromprojekt umgesetzt: barrierefrei,
energieeffizient und - dank des Mieterstromgesetzes - auch mit einem
sehr attraktiven Endkundenpreis. Das Projekt zeigt: Mieterstrom sorgt
für mehr Gerechtigkeit in der Energiewende.
"Wir wollen mit dem Mieterstromgesetz die Energiewende auch in die
Städte bringen", sagt Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.
Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie ist davon überzeugt,
dass so alle von der Energiewende profitieren können: Mieterinnen und
Mieter, die Wohnungswirtschaft und die Allgemeinheit. Das Potenzial
ist dabei enorm: 3,8 Millionen Miethaushalte könnten laut einer
aktuellen Studie des Bundeswirtschaftsministeriums künftig sauberen
Sonnenstrom vom eigenen Dach beziehen. Eine Studie des Instituts für
ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) sieht diese Möglichkeit sogar
für fast doppelt so viele Mietwohnungen.
Um dieses Potenzial auszuschöpfen, hat die Bundesregierung Ende
Juni das Mieterstromgesetz verabschiedet. Eine Photovoltaikanlage auf
dem Dach, hausgemachter Strom für das eigene Zuhause - das soll für
Mieter und Vermieter nun eine ebenso ökonomisch wie ökologisch
attraktive Option werden. Für im Gebäude direkt verbrauchten und
verkauften Strom erhalten Mieterstromprojekte daher nun eine neue
Förderung. Die Höhe der Vergütung hängt dabei von der jeweiligen
Anlagengröße ab und liegt zwischen 2,2 und 3,8 Cent. Die gesamte
Förderung ist auf ein Zubauvolumen von 500 MW pro Jahr gedeckelt.
"Mieterstrommodelle gab es natürlich auch schon in der Vergangenheit,
aber sie waren oft nicht wirtschaftlich. Das Mieterstromgesetz
schließt diese Wirtschaftlichkeitslücke nun mit dem
Mietstromzuschlag", so Zypries.
Die Erwartungen an das Gesetz sind hoch: Der Mieterbund rechnet
damit, dass das Gesetz die Akzeptanz vieler Mieterinnen und Mieter
für die Energiewende und den Klimaschutz erhöht - vor allem dank
attraktiver Strompreise. In der Solarwirtschaft wird es als "Weckruf
für die urbane Energiewende" gehandelt. Nun werden die ersten
Projekte mit Förderung umgesetzt - und es wird sich zeigen, ob sich
die Erwartungen erfüllen. "Das verabschiedete Mieterstromgesetz ist
ein wichtiges Bekenntnis zur Energiewende für alle", sagt Dr. Tim
Meyer, Vorstand des Öko-Energieversorgers NATURSTROM AG, "Im Großen
und Ganzen ist es ein gelungenes Gesetz - auch wenn wir in Details
Verbesserungsbedarf sehen."
Wo die im Gesetz festgeschriebene Förderung ankommt - das zeigt
das Mieterstromprojekt in der Haasestraße Berlin der NATURSTROM AG.
Es ist das erste Projekt des nachhaltigen Energieversorgers mit der
Förderung. 68 Wohnungen können dort schon bald von Mieterinnen und
Mietern bezogen werden. Sie sind dabei ebenso energieeffizient wie
bezahlbar. Denn das Projekt hätte NATURSTROM zwar aus Überzeugung
auch so umgesetzt, der Mieterstromtarif hätte ohne
Mieterstromzuschlag jedoch nicht so günstig sein können: Rund 75
Prozent der Mieterstromförderung kommen tatsächlich beim Mieter an.
Das zeigt der Vergleich mit einem ähnlichen Projekt von pro.b und
NATURSTROM.
Auf dem Dach wird derzeit dafür die Photovoltaikanlage
installiert: Die Anlage verfügt über eine Leistung von 83,75 Kilowatt
peak und wird pro Jahr voraussichtlich knapp über 77.400
Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen. Durch die Ausrichtung der
Module nach Osten und Westen produziert die Anlage vor allem in den
Morgen- und Abendstunden Strom, orientiert sich also besser am Bedarf
der durchschnittlichen Haushaltskunden als eine nach Süden
ausgerichtete Anlage. Über die Hälfte des produzierten Stroms kann
auf diese Weise direkt im Haus genutzt werden, die Ãœberschussmengen
werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist. 68 Wohnungen und eine
Gewerbeeinheit können so in Kürze mit einem sauberen Mix aus
Sonnenstrom vom Hausdach und Ökostrom aus dem Netz versorgt werden.
Dieser besteht zu knapp 30 Prozent aus hausgemachtem Strom und zu
rund 70 Prozent aus Ökostrom aus dem Netz.
Das Haus in der Haasestraße erfüllt außerdem den Energiestandard
KfW Effizienzhaus 40 nach der EnEV2016. "Unsere Mieter schätzen die
Kombination aus Wohnkomfort und hohen ökologischen Standards. Das
Mieterstrommodell passt deshalb perfekt in unser Konzept", sagt Donat
Kühne, Geschäftsführer des Berliner Projektentwickler pro.b.
NATURSTROM und pro.b arbeiten bereits bei mehreren Projekten zusammen
und werden auch künftig nachhaltige Konzepte gemeinsam in Berlin und
anderen Städten umsetzen.
Entwickelt wurde das Mieterstromkonzept in der Haasestraße von der
NATURSTROM AG. Der nachhaltige Energieversorger betreibt die
Photovoltaikanlage und ist Anbieter der Mieterstrom-Vollversorgung.
NATURSTROM ist Vorreiter im Bereich Mieterstrom und hat bundesweit
bereits mehr als 20 Mieterstromprojekte in den unterschiedlichsten
Konstellationen umgesetzt - im Bestand und im Neubau, in Häusern mit
10 Parteien ebenso wie in großen Quartieren und in Gewerbeimmobilien.
Die NATURSTROM AG wurde 1998 mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Das
Unternehmen gehört zu den führenden unabhängigen Anbietern von Strom,
Gas und Wärme aus Erneuerbaren Energien. Es versorgt bundesweit etwa
240.000 Haushalte, Institutionen und Gewerbekunden mit naturstrom
sowie 20.000 mit naturstrom biogas. Neben der Belieferung mit Energie
aus regenerativen Quellen setzt NATURSTROM auf den konsequenten
Ausbau der Erneuerbaren Energien - etwa 300 Öko-Kraftwerke sind durch
Mitwirkung von NATURSTROM bereits ans Netz gegangen. Aktuell sind
mehr als 350 Mitarbeiter an 12 Standorten in Deutschland tätig.
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