(ots) - Angst ist ein Urtrieb des Menschen. Ohne sie hätte
die menschliche Spezies wahrscheinlich nicht überlebt. Ängste haben
oft nicht objektive Ursachen, sie sind häufig irrational. Die
R+V-Versicherung hat jetzt erneut eine Studie vorgelegt, in der
erfragt wurde, wovor sich die Deutschen am meisten fürchten.
Terrorismus, Extremismus und Ausländerproblematik liegen deutlich
vorne. Das überrascht nicht und dann wieder doch. Denn Krankheit oder
Unfälle tauchen auf den ersten sieben Plätzen erst gar nicht auf.
Müssten sie aber, objektiv betrachtet. Es ist 3789 mal so
wahrscheinlich, einen tödlichen Schlaganfall zu erleiden, wie Opfer
eines Terroranschlags zu werden. Eher wird man von einem Blitz
niedergestreckt als von einer Bombe in die Luft gejagt. Es ist doch
irgendwie absurd: Wir rasen täglich mit mehr als 100 Sachen über die
Autobahn und fürchten uns gleichzeitig davor, von Dschihadisten
niedergestochen zu werden. Das Wesen von Terror ist, dass er
unberechenbar bleibt, von außen zu uns getragen wird und dass er
durch die Vielzahl der Opfer und die schlimmen Bilder nachhaltig im
Bewusstsein bleibt. Auch befürchten viele Menschen, dass der Staat
die Kontrolle verliert. Die Politik tut gut daran, diese Ängste ernst
zu nehmen, auch in der Asyldebatte. Und ja: Wir dürfen Angst haben,
vor einem Anschlag auf dem Weihnachtmarkt oder in der Fußgängerzone.
Wir sollten uns dieser aber nicht hingeben und nicht auf diejenigen
hören, die uns die Furcht auch noch einflüstern wollen. Denn Angst
essen Seele auf.
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