(ots) - Schweigend saß Jürgen Mathies, Staatssekretär im
NRW-Innenministerium, im Innenausschusses des Landtags. Und das,
obwohl sein Name in der hitzigen Debatte über den Skandalfall des
Polizeigewerkschafters Wendt immer wieder fiel. Aber Innenminister
Herbert Reul (CDU) wollte nicht, dass sein Staatssekretär sich
äußerte. Dabei hätte Mathies, früher Vorgesetzter von Wendt, sicher
wichtige Antworten auf die Frage geben können, warum der Chef der
Polizeigewerkschaft jahrelang vom Dienst freigestellt war und
trotzdem Gehalt bezogen hat. Nach Medienminister Holthoff-Pförtner
und Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking nun also Mathies.
Wieder kommt ein Mitglied der Landesregierung in Schwierigkeiten.
Ministerpräsident Armin Laschet ist zurzeit wirklich nicht zu
beneiden. Dabei ist noch unklar, ob Mathies wirklich etwas
vorzuwerfen ist. Auch weil noch unklar ist, was die damaligen
Innenminister Wolff (FDP) und Jäger (SPD) von Wendts Sonderbehandlung
wussten. Nicht wirklich nachvollziehbar ist, warum das
Verwaltungsermittlungsverfahren in der Sache Wendt solange dauert.
Eigentlich müssen nur eine Handvoll Leute befragt werden. Der
Beobachter kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die ehemalige
Opposition, die jetzt in der Regierung sitzt, plötzlich gar nicht
mehr so ein großes Interesse an der Aufklärung des Skandals hat. Und
bei der SPD muss man sich wundern, wie eifrig sie nun die schnelle
Aufklärung fordert, während sie, als sie noch in der Regierung war,
nicht so sehr aufs Gaspedal gedrückt hat.
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