(ots) - Wer sich in die Hände von Trump begibt, gibt
seine Eigenständigkeit auf. Das muss nun sein Wirtschaftsberater Gary
Cohn erfahren, der lange als Favorit für den Posten des
Notenbank-Chefs galt. Doch nachdem Cohn Kritik an Trumps zweideutiger
Haltung zu rechtsradikalen Übergriffen geübt hat, lässt der Präsident
ihn fallen. Eine eigene Meinung ist unerwünscht. Dabei wäre gerade
hier, auf dem einflussreichsten Posten der Wirtschaftswelt, ein
eigenständiger Kopf wichtig. Zugleich wirft die Personalie ein Licht
auf Trumps Pläne für die Fed: Er will sie weiter politisieren. Am
liebsten soll sie nur noch Geldpolitik machen, die US-Konjunktur und
Konzernen nutzt. Nun war die Fed schon immer abhängiger von der
Politik als Bundesbank oder EZB. Anders als die EZB ist sie nicht
primär dem Ziel stabiler Preise verpflichtet, sondern soll auch die
Konjunktur stützen. Solche Geldpolitik ist gefährlich. Schon Helmut
Schmidt trug mit seiner Haltung, fünf Prozent Inflation seien ihm
lieber als fünf Prozent Arbeitslosigkeit, dazu bei, dass Deutschland
in den 70er Jahren in der Stagflation versank.
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