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Realschule oder Gymnasium? Ausbildung oder Studium? Anders als
noch vor rund 50 Jahren sind Lebenswege heute nur noch selten von
der Geburt bis zum Ruhestand festgelegt. Mensch, Gesellschaft und
Technik entwickeln sich rapide weiter - es bleibt oftmals nicht bei
einer lebenslangen Arbeitsstelle, "ausgelernt" hat man nie. Mit den
Auswirkungen auf die Bildung und den Arbeitsmarkt befasst sich der
(Aus-)Bildungskongress der Bundeswehr.
Bergmann, Maler oder Kaufmann in der dritten und vierten
Generation, das war früher nichts Ungewöhnliches. Hatte der Vater
kein Abitur, ging auch der Sohn nicht zum Gymnasium. Und mit der
Lehre oder spätestens dem Meister endete das Lernen. Heute sind Fach-
und Führungskräfte flexibel, weltweit mobil, lernen ständig dazu, um
den Anschluss nicht zu verlieren, sind breit vernetzt und bleiben
selten jahrzehntelang an einem Arbeitsplatz - eine Entwicklung, das
sich der (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr in diesem Jahr zum
Thema macht.
Es geht um die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Gesellschaft
und somit auf die Biografien der Menschen - kurz: Biografien 4.0.
Eine Feststellung: Der Berufsweg beginnt bei den Lebensjüngeren mit
einem höheren Schulabschluss und damit deutlich später. Wie es
Behörden und öffentlichen Einrichtungen gelingen kann, auf die
Bedürfnisse der Menschen einzugehen, ist vom 12. bis 14. September
Thema beim (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr. Austragungsort
dieses größten Fachkongresses für Erwachsenenbildung in Deutschland
ist die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr
Hamburg. "Die Lebens- und Berufsbiografien vieler Menschen sind heute
von Wechsel und Veränderung geprägt. Der demografische Wandel und der
Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte stellen Organisationen und
Unternehmen vor die Herausforderung, schnell und flexibel auf dem
Arbeitsmarkt zu agieren. Auch die Bundeswehr muss sich dieser
Entwicklung stellen", stellt die Bundesministerin der Verteidigung,
Dr. Ursula von der Leyen, in ihrem Grußwort für die Veranstaltung
fest. "Flexibilität, Mobilität und die Digitalisierung bieten neben
Anforderungen auch Möglichkeiten zur Gestaltung des Berufslebens und
werden unsere Organisations- und Arbeitsformen künftig noch viel
stärker prägen, als dies heute schon der Fall ist. Die
Digitalisierung bietet hier eine riesige Chance."
Spannungsfeld Individualität und Zielerreichung
Welche Auswirkungen die veränderten Biografien der Bevölkerung
haben und wie Organisationen sich darauf einstellen können, ist das
zentrale Thema des Kongresses. Weitere Einflussfaktoren, wie der
demografische Wandel und die Digitalisierung, sind außerdem zu
beachten. Wie haben sich die Bedürfnisse der dem Arbeitsmarkt zur
Verfügung stehenden Menschen verändert? Welche Erfahrungen bringen
sie mit? Im Mittelpunkt steht die Frage, wie in Unternehmen und
Organisationen das Spannungsfeld zwischen Individualität und
gemeinsamer Zielerreichung konstruktiv aufgenommen werden kann, um
persönliche Bedürfnisse ebenso zu berücksichtigen wie eine
solidarische, ergebnisorientierte Aufgabenbewältigung. Auf dem
Fachkongress werden Herausforderungen dargestellt, Lösungen und
Lösungsansätze diskutiert und es wird eine Plattform zum Austausch
geben.
Der Präsident der Helmut-Schmidt-Universität, Prof. Dr. Wilfried
Seidel, positioniert im Kongresskatalog den Ansatz der Universität im
ständigen Wandel: "Insbesondere als Universität ist es unser
Anspruch, die grundlegenden Fragen, was Bildung ist, sein kann oder
leisten soll, immer wieder neu zu reflektieren. Als
Bildungseinrichtung müssen wir uns in diesem komplexen, mitunter
volatilen Gefüge von individuellen und organisationalen Bedürfnissen,
Zielen und Perspektiven verorten."
Höherer Schulabschluss üblich
Jüngere Menschen in Deutschland erreichen zum Beispiel
durchschnittlich einen höheren Schulabschluss als die Älteren: 2015
hatten unter den 1950 bis 1955 Geborenen 39,8 Prozent einen
Haupt-/Volksschulabschluss, während 24,1 Prozent die Fach- oder
Hochschulreife erworben. Unter den aktuell 22 bis 26-Jährigen waren
2015 24,1 Prozent mit Haupt-/Volksschulabschluss und 49,7 Prozent mit
der Fach- oder Hochschulreife. Daraus lässt sich unter anderem
schlussfolgern, dass heutzutage ein wesentlich höherer Anteil an
Schulabgängern dem Arbeitsmarkt erst im späteren Lebensalter zur
Verfügung steht.
Bildung bei der Bundeswehr
Was viele Menschen nicht wissen: Die Bundeswehr bietet zahlreiche
Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote. Sowohl Soldaten also auch
zivile Angehörige der Bundeswehr profitieren von diesem umfangreichen
Bildungsangebot. Die Bundeswehr hat zwei Universitäten, zehn
Bundeswehrfachschulen, ein Bundessprachenamt und den Fachbereich
Bundeswehrverwaltung an der Hochschule des Bundes für öffentliche
Verwaltung. Hinzu kommen Bildungseinrichtungen im In- und Ausland,
spezielle Ausbildungszentren für militärische Verwendungen,
Unteroffizier- und Offizierschulen und mit der Führungsakademie der
Bundeswehr eine Ausbildungsstätte für Spitzenpersonal auf höchstem
Niveau.
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