(ots) - Wer bei Opel oder PSA derzeit eine Anfrage zur
weiteren Zukunft des Rüsselsheimer Autobauers stellt, bekommt immer
das Gleiche zu hören: Vor Ende der 100 Tage, die PSA-Boss Carlos
Tavares Opel-Chef Michael Lohscheller für einen Sanierungsplan
gegeben hat, werde man sich nicht dazu äußern. Auch um die
Mitarbeiter zu schützen. Wie wichtig Tavares diesen Schutz nimmt, hat
er nun gezeigt. Für ihn sei es okay, wenn Opel eine "rein elektrische
Automarke" werde, sagte er in einem Interview. Und: PSA werde für
Opel "die Technologie beisteuern, die zur weiteren Elektrifizierung
nötig ist". Damit öffnet er das Tor zu Spekulationen sperrangelweit
und schürt zusätzliche Ängste in der Belegschaft. Zweifellos wird die
Elektrifizierung des Automobils kommen. Alle Hersteller stehen vor
diesem Jahrhundertwandel. Die große Frage ist allerdings der
Zeitpunkt. Bleibt Zeit für einen geordneten Übergang oder kommt die
Zukunft mit einem großen Knall? Nach den jüngsten Äußerungen von
Tavares steht eher Letzteres zu befürchten. Bereits 2023 sollen nach
dem Willen von Tavares 80 Prozent der Modelle aus der PSA-Welt
elektrisch sein. Das heißt, dass der gesamte Konzern in den kommenden
sechs Jahren auf den Kopf gestellt wird. Und das heißt für die
Opel-Belegschaft, dass ihr harte Zeiten bevorstehen. Die Verträge und
Vereinbarungen schützen die Arbeitsplätze nur bis 2018 und die Werke
bis in die kommende Dekade hinein. Für die Zeit danach muss allen
klar sein: Wenn ein Hersteller den Umstieg zu Elektroautos so schnell
will, dann wird das nicht ohne harte Einschnitte beim Personal gehen.
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