(ots) - Das Ehepaar Fahland zeigt, wie eine
erfolgreiche Familiennachfolge im Handwerk gelingen kann. Die
deGUT-Repräsentanten setzen mit ihrem Brandenburger Bäckereibetrieb
konsequent auf reine Zutaten, regionale Rohstoffe und Bio-Produktion
- und das kommt bei den Kunden sehr gut an.
Frank Fahland hat das Bäckereihandwerk mit der Muttermilch
aufgesogen: Seine Eltern führten in der DDR ihre eigene Backstube mit
zehn Mitarbeitern. Schon als kleiner Junge half er dort gern aus. Und
so war für ihn immer klar, dass er den Familienbetrieb im
sachsen-anhaltinischen Schöneck einmal übernehmen möchte. 1979 war es
dann soweit. 1989 siedelte die Firma zunächst nach Wilhelmshorst über
und wuchs kräftig, bis sie 2013 an den heutigen Standort in
Potsdam-Babelsberg umzog.
Zu DDR-Zeiten wurde meist ohne Zusatzstoffe gebacken, weil diese
kaum zu bekommen waren. Als sich nach der Wiedervereinigung die
Möglichkeit eröffnete, die Teige anders anzureichern, entschied Frank
Fahland: So ein Schnickschnack kommt mir nicht in die Tüte. Seine
Kunden sollten weiterhin die gleiche reine Qualität angeboten
bekommen, auf die die Familie privat Wert legte. Und dank einer
Initiative des Landwirtschaftsministeriums Brandenburg, die den
klassischen Getreideanbau förderte, konnte er seine Backwaren auch
mehr und mehr aus regionalen Zutaten fertigen, 2008 stellte der
Betrieb dann komplett auf Bio-Produktion um.
Jeden Tag werden hier durchschnittlich zwei Tonnen Mehl von Hand
zu 2.000 Broten und 12.000 Brötchen verarbeitet, die mehrmals täglich
frisch an die 14 Filialen ausgeliefert werden. Um diese Qualität
gewährleisten zu können, will das Ehepaar Fahland mit seinem
Unternehmen bewusst nicht weiter expandieren: Alle jetzigen
Verkaufsstellen sind innerhalb von 15 Minuten zu erreichen. Gute
Qualität in Form von guten Arbeitsbedingungen wollen die Fahlands
auch ihren Mitarbeitern bieten: Neben einer kooperativen
Arbeitsphilosophie und fairer Bezahlung arbeiten sie daran, die
Nachtarbeit weitestgehend zu minimieren. Außerdem gibt es eine
5-Tage-Woche - eher ungewöhnlich in der Bäckereibranche. Dennoch ist
es schwierig, gutes Fachpersonal zu finden. In ihrem Betrieb arbeiten
derzeit 30 Mitarbeiter in der Produktion, unter ihnen auch zwei
Geflüchtete, weitere fünf verstärken das 90-köpfige Verkaufsteam.
Geflüchtete stellen die Fahlands nicht nur ein, weil sie ihre
Arbeitskraft gut gebrauchen können - es ist für sie
selbstverständlich, sich gesellschaftlich zu engagieren. So erleben
sie, wie das gemeinsame Arbeiten dabei hilft, Vorurteile abzubauen.
Auch dafür nehmen sie den sehr hohen bürokratischen Aufwand, der
weiterhin mit der Beschäftigung von Geflüchteten verbunden ist, gern
in Kauf. Darüber hinaus unterstützen sie regelmäßig mehrere soziale
Projekte mit Sachspenden, wie beispielsweise die "Bio-Brotbox", die
allein Tausende Erstklässler in Berlin und Brandenburg zu ihrer
Einschulung erhalten, um ihnen frühzeitig gesunde Ernährung
nahezubringen.
Auch der eigene Nachwuchs bleibt dem Thema Handwerk und
Nachhaltigkeit verbunden: Der älteste Sohn von Familie Fahland hat
bei einem Praktikum auf dem Hof der historischen Wassermühle
Gottsdorf in Luckenwalde seine Begeisterung für die
Bio-Landwirtschaft entdeckt. Derweil haben Iwona und Frank Fahland
Stück für Stück begonnen, einige ihrer Mitarbeiter mehr in die
Verantwortung zu nehmen. Ihnen wollen sie den Betrieb übergeben, wenn
für sie der Zeitpunkt gekommen ist, sich zur Ruhe zu setzen.
Wie auch die anderen diesjährigen deGUT-Repräsentanten sind Iwona
und Frank Fahland auf der Messe persönlich anwesend. Am 13. Oktober
um 14.20 Uhr erzählen sie auf dem "Marktplatz" ihre
Nachfolge-Geschichte und stehen für Fragen zur Verfügung.
Ãœber die deGUT:
Die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) finden am 13.
und 14. Oktober 2017 zum 33. Mal statt. Erwartet werden 6.000
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich rund um Existenzgründung und
Unternehmertum informieren und beraten lassen können.
Veranstaltungsort der größten Gründermesse Deutschlands ist erneut
die ARENA Berlin in Treptow. Rund 150 Aussteller und Berater sowie
ein kostenloses Seminar- und Workshopprogramm bieten den
Besucherinnen und Besuchern fundiertes Wissen und Beratung sowie
intensive Kontakte zu Gleichgesinnten, Förderern und Mentoren.
Veranstaltet wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und
der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Die deGUT wird
gefördert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und
Betriebe in Berlin und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie des
Landes Brandenburg aus Mitteln der Länder und des Europäischen
Sozialfonds. Schirmherrin ist die Bundesministerin für Wirtschaft und
Energie, Brigitte Zypries.
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